Auch wenn sie den weitaus größten Marktanteil für sich beanspruchen: Gehobene Einstiegsbeamer (zwischen €1000.- und €2000.-) sind oft mit zu großen Defiziten behaftet, um ein uneingeschränktes Kinoerlebnis zu gewährleisten.
Sie sitzen meist zwischen den Stühlen: Extrem preisbewusste Käufer greifen zu der nächst günstigsten Klasse unter €1000.- , anspruchsvollere Käufer sehen sich in der nächst höheren Preisklasse ab €2000.- um, da hier ein deutlicher Qualitätssprung zu verzeichnen ist.
Aber dies will der taiwanesische Hersteller Vivitek nun ändern: Mit dem Modell H1188 verspricht man eine gute Bildqualität mit den typischen DLP Stärken wie sehr gute Bildschärfe, guten Aufstellungseigenschaften und vor allem eine 120Hz Zwischenbildberechnung, die es mit weitaus teureren Preisklassen aufnehmen können soll.
Bildet der Vivitek wirklich eine qualitative Brücke zwischen der Einstiegs- und Mittelklasse? Wir haben einen präzisen Blick riskiert…
Rein äußerlich erinnert das Gerät mit dem riesigen „Zyklopenauge“ ein wenig an den legendären Hitachi TX100, sein Objektiv ist tatsächlich aber nicht größer, als in dieser Preisklasse üblich.
Die kompakten Abmessungen mit fast quadratischer Grundfläche erleichtern die Positionierung des Beamers, vor allem in Kombination mit dem Zoomobjektiv, dass für die gängige Bildbreite von 2,5m einen Abstandsspielraum von 3,5m bis 5m erlaubt. Damit sollte sich der H1188 in nahezu jedem Raum integrieren lassen.
Für ein wenig kritikwürdig halten wir den DLP typischen geringen Lensshift (zudem nur vertikal), sowie die dunkle Farbe, die das Gerät vor den in Wohnzimmern üblichen hellen Decken und Wänden auffälliger macht. Das schwarze Hochglanzfinish vermittelt dagegen aber den Eindruck von Klavierlack und wirkt daher sehr edel.
Bei den Anschlüssen zeigen sich die DLP Beamer trotz ihrer günstigen Preise viel großzügiger, als teurere Heimkino-Beamer, auch der Vivitek gehört dazu: Mit zwei HDMI Eingängen, VGA, Composite und Component ist er zu fast allen digitalen und analogen Signalen kompatibel. Zusätzlich kann er per RS232 oder USB mit der Außenwelt kommunizieren.
Im Inneren soll eine 260W Lampe (Lebensdauer 3000-5000 Std) in Kombination mit einem klassischen „Brilliant Color“ Farbrad (Rot / Gelb / Grün / Zyan / Weiß / Blau) für 2000 Lumen Lichtleistung sorgen, wieviel davon tatsächlich in akkuraten Farben umgesetzt wird, sehen wir unten bei den Messergebnissen.
Die Belüftung arbeitet seitlich
Akustisch fällt nach der ersten Inbetriebnahme auf, dass der H1188 nicht zu den leisesten gehört, die Lüftung und der Farbrad-Motor sind deutlich zu vernehmen, aber nicht wirklich störend.
Mit FullHD Auflösung entspricht er dem Gros der Signalquellen in TV und Internet. Ausstattungs-Highlight ist die „VividMotion“ 120Hz Zwischenbildberechnung, die für flüssige Bewegungsabläufe mit hoher Schärfe auch bei Spielfilmen sorgen soll.
Alles in allem wirkt der Vivitek H1188 für seine Preisklasse überraschend üppig ausgestattet und kann es mit höheren Preisklassen aufnehmen. Kritikwürdig, obwohl klassentypisch, sind das hörbare Lüftergeräusch und der geringe Lensshift-Spielraum. Beides lässt sich aber aufgrund des günstigen Preises verschmerzen.
Alle Hersteller sind dafür bekannt, in den technischen Daten leicht zu übertreiben, die beworbenen 2000 Lumen / 50,000:1 Kontrast sind daher als theoretische Maximalwerte anzusehen. Wir haben daher selbst nachgemessen: Der Vivitek H1188 erreicht kalibriert rund 1700 Lumen, wovon 1520 Lumen für Farben verwendet werden (Color Light Output). Sein nativer Kontrast beträgt 1900:1, was durch das adaptive Dimming („Eco dynamisch“) auf ca. 2500:1 gesteigert werden kann.
Helligkeit und Kontrast werden dank perfekter Werksabstimmung
des Gammas optimal genutzt.
Diese Eckdaten sind zwar jeweils keine Spitzenwerte, gewährleisten aber eine ansprechende Bildhelligkeit bis über 3m Bildbreite, der lampenschonende Eco Dynamik kann problemlos bis 2,8m angewendet worden. Der hohe Ansi Kontrast von 450:1 sorgt in Mischszenen für eine beeindruckende Bildplastizität, in dunklen Nacht- oder Weltraumszenen zeigen sich aber Schwächen im Schwarzwert, der eher dunkelgrau erscheint.
Trotz „Brilliant Color“ Farbrad, das mehr auf eine hohe Lichtausbeute ausgelegt ist, ist die Farbdarstellung ab Werk erstaunlich präzise. Sie liegt zwar ab Werk noch nicht auf einem perfekten Level, kann aber durch ein wenig Tweaking sehr gut auf die HD / Rec709 Norm gebracht werden. Im Ergebnis zeigt er eine ausgewogene Farbreproduktion, die dem Original nahe kommt.
Ab Werk zeigt der H1188 leicht erweiterte Farben,
die Abstimmung der Farbtemperatur ist kühl.
Dank eines leicht erweiterten Farbraumes kommen auch diejenigen auf ihre Kosten, die es etwas bunter mögen.
Wirklich beeindruckend ist die Schärfe der FullHD Auflösung, sowohl auf optischer als auch signaltechnischer Ebene. Als Single Chip DLP Projektor kennt der H1188 keine Konvergenzprobleme und sein hoher ANSI Kontrast sorgt für eine klare Trennung bei scharfen Kontrastübergängen. Dies alles wird durch eine Super Resolution Funktion „Vivid Peaking“ unterstützt. Feine Details werden so ansprechend und plastisch herausgearbeitet.
Sehr beeindruckt waren wir von der „VividMotion“, Viviteks Variante einer 120Hz Zwischenbildberechnung: Sie arbeitete auch bei 24p Kinomaterial weitgehend ohne Artefakte, lässt sich in ihrer Intensität in verschiedenen Stufen regeln und sorgt für eine hohe Bewegungsschärfe ohne das typische Kinoruckeln. Mit diesen Ergebnissen liegt der Vivitek H1188 zusammen mit dem LG Largo auf dem Referenzniveau seiner Preisklasse. Die Zeiten, in denen man einen High-End Beamer für eine gute Zwischenbildberechnung kaufen musste, sind offensichtlich vorbei.
Dem taiwanesischen Beamer-Hersteller Vivitek ist es mit dem Modell H1188 tatsächlich gelungen, einen Projektor zu konstruieren, der in seiner Ausstattung und Bildqualität seiner leicht gehobenen Preisklasse von €1289.- in jeder Hinsicht mehr als gerecht wird und wirklich sehr viel bietet für seine Klasse. Mit besserem Kontrast, präziseren Farben und vor allem höherer Bewegungsschärfe (dank seiner sehr gut arbeitenden 120Hz Zwischenbildberechnung) bietet er gegenüber den günstigeren Modellen einen im Bild deutlich sichtbaren Mehrwert und somit beeindruckende Alleinstellungsmerkmale. Nicht nur preislich sondern auch qualitativ besetzt der kleine Vivitek endlich effektiv eine Lücke für alle diejenigen, denen die Qualität der günstigen Einstiegsbeamer einfach nicht gut genug war und die Mittelklasse preislich noch zu hoch war. Es lohnt sich also sich hier für den Vivitek zu entscheiden, da er einen echten Preis-/Leistungstipp darstellt.
Hier geht es noch zum Videovergleich vom Vivitek H1188 gegen Epson 6700 / 6800.
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Hallo ist der beamer auch geeignet für eine Leinwand von 300x169 cm? Würde mich interessieren? Werde demnächst ihn bei euch kaufen...
Hallo, das geht natürlich in Ordnung :)
Jetzt wäre ein direkter Vergleich mit dem LG Largo interessant.
Einfach unsere Ausstellung besuchen :)
.... der Beamer scheint ja wirklich ein geiles Teil zu sein für den Preis. TAke my money :)