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Ultrakurzdistanz Beamer als TV Ersatz


16.02.2022
Ekki Schmitt und Stefan Wesche

Ultrakurzdistanz Beamer als TV Ersatz



Die neuen Ultrakurzdistanz Beamer für das große Bild tagsüber -
Eine echte Alternative zum herkömmlichen TV?


Seit Jahrzehnten gehört der TV fest zum Standard Mobiliar der meisten Haushalte und versorgt uns mit Informationen, Unterhaltung und Live Übertragungen. Bis zur Jahrtausendwende gab es überraschend wenig Entwicklungen in diesem Bereich, doch seit der Einführung der Flat-TVs stehen die Qualität und vor allem Größe im Vordergrund: Der Trend geht dabei zu mehr „Heimkino“-Größe, die 65 Zoll Kategorie wächst.

 


Moderne TVs sollen schön groß sein

 

Doch was, wenn man es noch größer mag? Aufgrund der massiven Bauweise von TVs (sie dürfen sich nicht verziehen und sind daher in der Regel aus Glas) werden Größen ab 75“ sehr unhandlich schwer und lassen sich kaum noch durch Treppenhäuser transportieren. Und dann wäre da noch der Preis: Wirklich große Geräte um 100 Zoll (2,5m Diagonale) kosten bei guter Qualität bis zu €70000.-, nahezu unbezahlbar! Kurzum: Für „Otto-Normalverbraucher“ ist bei 65 Zoll Schluss, was aber immer noch viel zu klein ist, um wahres „Großbild-Feeling“ zu erzeugen. 


Ein Traum: 4K Ultrakurz-Projektion von Sony

Innovative Projektorenhersteller haben diese Marktlücke erkannt und bringen vermehrt so genannte „Ultrakurzdistanz-Projektoren“ oder "LaserTV" auf den Markt. Hierbei handelt es sich um Beamer, die bereits aus wenigen Zentimetern Entfernung Bildgrößen von mehreren Metern Diagonale erzeugen können. Solche Geräte müssen nicht an die Decke gehängt werden, sondern können unauffällig elegant auf einem Sideboard positioniert werden.

 

Zur ernsthaften TV-Konkurrenz werden sie aber erst durch eine speziellen Ultrakurzdistanz Screen, der sie Tageslicht-tauglich macht, in dem er seitlich einfallendes Fremdlicht absorbiert. 

Eine moderne Kombination aus Ultrakurzdistanz-Beamer / Laser TV und Tageslicht-Screen gibt es bereits ab rund €2800.-, gerade einmal so viel wie ein „kleiner“ Mittelklasse TV. Aber sind die neuen Ultrashort-Beamer wirklich eine ernstzunehmende und vor allem alltagstaugliche Alternative zum herkömmlichen TV? Wir stellen die wichtigsten Aspekte gegenüber:

 

Bildgröße

Wie bereits erwähnt ist vor allem die Bildgröße eines der Hauptargumente für einen Ultrakurzdistanz-Beamer. Theoretisch sind die Geräte zu Bildgrößen von über 3m in der Lage, der limitierende Faktor liegt vor allem im notwendigen Spezialscreen. Diese gibt es derzeit in Größen zwischen 90 und 120 Zoll, die gängigste Variante umfasst 100 Zoll, das entspricht einer Diagonale von 2,54m.

 


Mit einem 100 Zoll Screen ist das TV-Bild rund viermal(!) so groß,
wie bei einem aktuellen Flat-TV gleicher Preisklasse.

 
 

Aufstellung

Ultrakurzdistanz Beamer sind in der Aufstellung etwas diffiziler, denn sie verfügen über keinen Lensshift oder Zoom. Das bedeutet, dass ihr Abstand zur Wand und unteren Bildkante bei fester Bildgröße nicht verändert werden können. Man sollte also im Vorfeld genau planen, ob eine Installation auf gewünschter Höhe möglich ist, um Enttäuschungen vorzubeugen. Auch die passgenaue Ausrichtung auf den Screen erfordert viel Sorgfalt und man sollte darauf achten, dass alle Komponenten so platziert werden, dass sie nicht aus Versehen verrutschen können.

 

 

Ein TV ist in der Aufstellung vergleichsweise unkompliziert: Mittels des beiliegenden Standfußes kann er auf jeden beliebigen Tisch gestellt werden oder mittels optionaler Wandhalter auf beliebiger Höhe an die Wand gehängt werden. Alleine sein Eigengewicht kann je nach Wandbeschaffenheit zum Problem werden. Dennoch ist ein herkömmlicher TV insgesamt unkomplizierter in der Aufstellung und kann auch leichter anschließend noch bewegt / umgestellt werden.

 

 

Sichtwinkel

Überraschend sind die Ergebnisse in Sachen Sichtwinkel, denn spontan würde man hier den TV vorne vermuten. Doch im Vergleich zu einem typischen LCD-TV gewinnt hier tatsächlich die Ultrakurzprojektion:

 

 

Da der Spezial-Screen das von unten (aus Richtung Beamer) eintreffende Licht gleichmäßig in alle Richtungen reflektiert, ergeben sich so gut wie keine Einschränkungen im Sichtwinkel, auch schräg von der Seite kann man das Fernsehbild gut erkennen. Bei einem herkömmlichen LCD-TV ist so eine Flexibilität nicht gegeben, hier verfälschen Farben und Kontrast immer mehr, je schräger man aufblickt. Die einzigen TVs, die noch bessere Ergebnisse erzielen, sind die OLED TVs, die ebenfalls in alle Richtungen dieselbe gute Bildqualität ausstrahlen.

 


Typische TV-Reflektionen

 

Die Ultrakurzprojektion gewinnt hier aber dennoch, denn ein guter Spezialscreen ist nahezu komplett entspiegelt und reflektiert kein störendes Fremdlicht. Die glatte Glasfront des TVs kann dies nicht leisten, störende Spiegelungen sind die Folge.

 

 

Helligkeit

Die Helligkeit der Ultrakurzprojektion hängt selbstverständlich von der Lichtleistung des Beamers ab. Da der Spezialscreen Licht kostet, sollte man für ansprechende Ergebnisse auf einen Ultrakurzdistanzprojektor mit mindestens 2000 Lumen zurückgreifen (z.B. Philips Screeneo).

 

Diese Lichtleistung erlaubt bereits eine ansprechende Bildhelligkeit in nicht abgedunkelten Wohnzimmern. Man sollte dennoch darauf achten, dass der Screen an einer „schattigen“ Wand platziert wird, direkte Sonneneinstrahlung also vermieden wird.

 

 

Ein Flat-TV ist in der Helligkeit überlegen, vor allem aktuelle HDR-taugliche Geräte sind zu Leuchtdichten von über 1000cd/m² in der Lage. Damit sind sie tagsüber sichtbar besser in der Lage, sich gegen das Tageslicht durchzusetzen, für eine direkte Sonneneinstrahlung sind aber auch sie nicht gewappnet.

 

  

Kontrast

Ähnliche Ergebnisse wie bei der Helligkeit zeigen sich auch beim Kontrast: Auch wenn der Spezialscreen Fremdlicht weitgehend ignoriert, komplett schwarz ist er tagsüber nicht. Im Ergebnis ist das Schwarz eher Dunkelgrau und nicht Tiefschwarz, was man vor allem bei dunklen Szenen erkennt. Je weniger Fremdlicht im Raum, desto „schwärzer“ wird die Leinwand.

 

Sony A1 OLED - Auch bei uns in der Ausstellung

 

Da TVs von selbst leuchten und nicht mit Reflektion arbeiten, sind sie hier im Vorteil: Die unbeleuchteten Bildbereiche bleiben Schwarz, der Kontrast ist tagsüber besser. Vor allem die OLED TVs sind in Sachen Kontrast nicht zu schlagen.

 

 

TV-Tuner

Bei Kurzdistanzbeamern handelt es sich streng genommen um „Displays“, sprich sie verfügen über keinen eigenen TV-Tuner. Daher sind sie für den Fernsehempfang auf externe Receiver angewiesen, die per HDMI mit dem Beamer verbunden werden müssen.

 

 

Diese Zusatzanschaffung sollte man bei der Installation berücksichtigen. Herkömmliche TVs sind hier im Vorteil, jedes Gerät am Markt verfügt über eingebaute TV-Tuner.

 


Auflösung

Da Projektoren das Bild mit nur fingernagelgroßen Displays erzeugen, liegt ihre native Auflösung nach wie vor bei herkömmlichem FullHD (1920x1080). Geräte mit voller 4K / UHD Auflösung liegen preislich noch weit über €10,000.-. Bei TVs sieht das anders aus, denn nahezu alle Geräte ab €1000.- verfügen schon jetzt über die neue 4K Auflösung.

  

Bautiefe

Der eigentliche Screen an der Wand ist bei der Projektionslösung deutlich flacher, sie tragen lediglich 8mm bis 2cm Tiefe auf der Wand auf. Aufgrund der integrierten Elektronik und Beleuchtung, sind TVs meist deutlich dicker. Unter dem Screen ist allerdings das Sideboard mit dem Projektor zu berücksichtigen, dessen Tiefe zwischen 30 und 50cm (je nach Fabrikat liegt).

 

Lebensdauer

Viele Neueinsteiger haben bei Projektoren Angst vor einem plötzlichen Lampenausfall, eine Gefahr, die bei einem TV nicht existiert. Doch hier haben die Hersteller aufgerüstet: Moderne Ultrakurzbeamer verfügen über eine Lampe mit einer Lebensdauer von 10,000Std (z.B. Philips Screeneo), besonders aufwändige Modelle arbeiten mit Laser oder LEDs, so dass sie in der Lebensdauer dem herkömmlichen TV nicht mehr nachstehen.

 

Fazit

Für alle Fans des wirklich großen Bildes kann die neue Generation der Heimkino-optimierten Ultrakurzbeamer zu einer echten Alternative werden. Zu einem unschlagbaren Preis bieten sie eine Bildgröße, wie sie mit herkömmlichen Flat-TVs kaum möglich ist. Damit kommt bei Spielfilmen und Sportübertragungen echtes Großbild-Feeling auf, man ist mitten im Geschehen.

 

 

 

Wer aber in diesen Genuss kommen möchte, sollte vorher genau planen: Die Projektions-TVs benötigen eine schattige Wand und das vorgelagerte Sideboard muss in Höhe und Tiefe genau auf den Screen angepasst werden. Wenn man sich das nicht zutraut, kein Problem:

 

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Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.

Veraltete Übersicht zu Kurzdistantbeamern
Dieter Schlonski am 24. August 2021

Aus meiner Sicht ist dieser Artikel wenig informativ, schließlich sind auch 4K-Beamer mittlerweile deutlich unter der 10.000€-Grenze zu haben, außerdem bietet der Markt Modelle mit integrierten Tunern, bspw. für den Empfang von TV. Auch sind 120 Zoll Bilddiagonale keine Grenze mehr, 130 Zoll-Geräte sind seit längerer Zeit auf den Toplisten zu finden.

Von HEIMKINORAUM HEIMKINORAUM am 24. August 2021

Da haben Sie auch Recht denn der Artikel ist aus dem Jahre 2017.

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ach das ist ja toll
Sonja am 07. Juni 2017

Ich wusste gar nicht das es auch solche Beamer gibt, weil ich habe keinen Platz für einen normalen Beamer und das wär echt was für mich.

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