Es bleibt dabei: Heimkino wird immer beliebter und immer mehr können sich der Faszination des Großbildes nicht entziehen. Unterschiedlich sind inzwischen aber die Möglichkeiten, ein großes und bezahlbares Bild daheim zu verwirklichen: Über fast zwei Jahrzehnte hatten die Beamer hier ein Monopol (und haben es für Bilddiagonalen jenseits der 100“ auch bis heute), dann kamen die LaserTVs als wohnzimmerfreundliche Alternative. Und durch neue Hersteller belebt sich nun in der dritten Stufe der Markt der klassischen Flatpanel-TVs mit 98 Zoll Bilddiagonale. Besonders engagiert ist dabei das hierzulande noch recht unbekannte chinesische Unternehmen „TCL“. Vor rund zwei Jahren fingen sie an, besonders große TVs besonders bezahlbar zu machen und im Jahr 2024 kommt die neueste Generation an 98-Zöllern auf den Markt.
Da HEIMKINORAUM stets im Interesse seiner Kunden neue Produktgenerationen testet und evaluiert, haben wir uns auch die neuen TCL-Modelle angesehen und waren so positiv überrascht, dass wir drei besonders empfehlenswerte Modelle in unser Programm aufgenommen haben. Schon in Kürze gibt es also in den HEIMKINORAUM-Standorten auch Jumbo-TVs zu bewundern (nach Vereinbarung) und zu kaufen (aufgrund der Logistik aber nicht in unserem Onlinehsop). Dies sind die drei Modelle, die es in unser Programm geschafft haben: Das Einstiegsmodell ist der C805, der preislich mit €6900.- zu Buche schlägt. Dafür hat das Gerät einiges zu bieten und ist eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber den Modellen vergangener Jahre. Der nächst „bessere“ ist der C955 (€7999.-), der mit noch mehr Helligkeit, Kontrast, Dimming-Zonen aufwartet. Die Spitze stellt schließlich der X955 (€8999.-) dar, der noch einmal in allen relevanten Bereichen „einen drauf setzen“ soll. In diesem Special zeigen wir alle Details und Unterschiede objektiv in der Praxis:
1. Chassis & Grundausstattung
Alleine durch ihre Größe bieten die Modelle ein imposantes Erscheinungsbild. Mit eleganten Metalllook-Rahmen halten sie auch einer Begutachtung aus der Nähe stand, alleine mit den inzwischen rahmenlosen Topmodellen der etablierten koreanischen Marken kann das TCL Lineup optisch nicht ganz mithalten.
Bei dieser Größe nicht selten, aber nicht unbedingt praktisch ist das Ständersystem mit zwei Füßen, es gibt dem Display einen sicheren Halt, macht es aber erforderlich, dass das verwendete Lowboard genauso breit ist wie der TV. Auch ein Drehen wie bei den Modellen mit zentriertem Standfuß ist nicht möglich. Wenn möglich, empfehlen wir daher eine elegantere Wandmontage, die alle HEIMKINORAUM Partner auch gerne für Sie durchführen.
Überhaupt: Ein TV so einer Größe ist sehr empfindlich und schwer im Transport, schnell kann etwas kaputt gehen. Wir empfehlen unbedingt die Montage durch unser Fachteam. Wer so einen „Monstrum“ allgemein scheut, kein Problem: Moderne LaserTVs wie z.B. der Formovie bieten noch größere Bilder, sind dabei aber Kompakt wie ein Beamer.
In die heimische Infrastruktur lassen sich die Modelle TV-typisch integrieren: Lineares TV über Tuner (Kabel, Satellit), externe Zuspieler per HDMI und Streaming über das interne smarte Betriebssystem.
Von den vier HDMI Ports unterstützen zwei den 2.1 Standard für 4K bis 144Hz, was für Gaming besonders wichtig ist. Über eARC verfügt nur einer der HDMI2.0 Ports, was bei zukünftigen Zuspielern sich als Nachteil erweisen könnte.
Als smartes Betriebssystem kommt Android12 mit GoogleTV zum Einsatz, das endlich eine native 4K Auflösung unterstützt. Das ganze funktioniert Google-typisch ohne Spitzenergebnisse, für Grundanwendungen wie Streaming und TV-Schauen ist es insgesamt gut geeignet. Die Geschwindigkeit ist ausreichend, weniger Werbe-Empfehlungen wären wünschenswert, aber gehören leider zu Googles Kerngeschäft.
Gesteuert wird das Ganze mit einer Fernbedienung im klassischen Layout, die Im Falle des C805 zwar von Design und Haptik einen etwas billigen Eindruck macht, aber ihren Zweck gut erfüllt.
Mehr Luxus gibt es mit dem X955, bei dem die Fernbedienung ein moderneres und hochwertigeres Design bietet und sich so auch in Luxus-Wohnzimmern besser integriert. In der eigentlichen Funktion bietet sie aber keine Vorteile.
Entscheidend ist auch bei einem TV die Bildqualität, die wir in ihren wichtigen Grundaspekten untersucht haben, hier die Ergebnisse:
Auch zur Ermittlung der realistischen Leistungsdaten gilt es, den akkuratesten Modus zu finden. Wie immer stehen verschiedene Presets mit den üblichen Namen (Standard, Dynamisch, Gaming, Kino) zur Verfügung, die auch die üblichen Ergebnisse liefern: Während Standard und Dynamik mehr auf Effekt getrimmt sind, bieten Kino und Gaming gut auf die Norm abgestimmte Farben.
Der herkömmliche SDR-Farbraum wird ab Werk gut getroffen
Die TCLs Jumbo TVS kommen mit allen Standards gut zurecht und liefern auch ohne Nachkalibrierung eine gute Farbgebung ohne große Defizite.
Die Kino / DCI P3 Abdeckung beträgt über 90% ist aber vom Maximum BT2020 noch weit entfernt
Auch die Abdeckung des Kinofarbraumes DCI P3 liegt bei über 90%, so dass keine großen Einbußen hingenommen werden müssen. Das hohe Niveau von QD-OLED oder OLED wird aber nicht ganz erreicht, die volle BT2020 Abdeckung von RGB-LaserTVs erstrecht nicht. Wer möchte, kann noch selbst Hand anlegen und die Farbgebung weiter perfektionieren.
In Zeiten von HDR ist die Lichtleistung eines TVs stets ein Qualitätsmerkmal und hier sind auch die wirklich signifikanten Unterschiede zwischen den drei Modellen zu bemerken, wir zeigen die Unterschiede:
Beworben wird das Modell C805 mit einer Leuchtdichte von 1500 cd/m², real wird eine Peak-Helligkeit von 1150 cd/m² bei HDR Inhalten erreicht, was einen ausreichend hohen Wert für gezielte Highlights darstellt, erstrecht unter dem Gesichtspunkt der Augenfreundlichkeit. Gerade in Verbindung mit der großen Bilddiagonale sind dies genügend Lichtreserven, um sich auch gegen Tageslicht durchzusetzen. Stören tut in heller Umgebung allerdings das kaum entspiegelte Display, das wie ein „Rückspiegel“ wirkt, vor allem bei dunklen Bildern.
Heller wird es mit dem C955, der im Katalog 2500 cd/m² erreicht, real rund 1900 cd/m². Das führt bereits zu richtig strahlenden Ergebnissen, die den Zuschauer richtig „blenden“ können und für echtes Tageslichtfeeling sorgen. Wem das immernoch nicht reicht, der bekommt mit dem X955 noch einmal eine Verdopplung der Lichtreserven, bis zu 5000cd/m² stehen hier für kleine HDR-Details zur Verfügung, allerdings zeitlich begrenzt auf wenige Sekunden (was aber für die Spielfilmpraxis reicht). Das ist fast schon zuviel des guten. Beide Modelle profitieren tagsüber von ihrer höheren Lichtausbeute und beide Modelle bieten auch eine bessere Entspiegelung als der C805, was vor allen in besonders hellen Wohnzimmern willkommen ist.
Abends und bei Spielfilmen rückt neben der Helligkeit vor allem der Kontrast in den Fokus vor allem bei HDR Inhalten: Der C805 bietet eine zonenbasierende, dynamische Hintergrundbeleuchtung (MiniLED) mit rund 1300 Zonen. Das klingt viel, führt aber in Anbetracht der schieren Größe des Displays dennoch zu recht großen Zonen, mit entsprechenden Nebenwirkungen: Vor allem bei nicht direkter Aufsicht zeigt sich der so genannte „Blooming“ Effekt, bei dem die beleuchtete Zone durch einen Grauschleier erkennbar wird. Stellenweise gibt es auch Bildpumpen und Details verschwinden im Schwarz, weil das lokale Dimming zu aggressiv ist (auch bei DolbyVision). Empfehlenswert ist es, die regelbaren Bildverbesserer hier zu deaktivieren. Bei SDR Inhalten ist die Dynamische Steuerung weniger aggressiv, aber ebenfalls nicht frei von Nebenwirkungen.
Fast doppelt so viele lokale Dimming-Zonen bietet der C955 mit rund 2200 Bereichen, die einzelnen Lichtfelder schrumpfen also auf halbe Größe. Damit ist eine präzisere Eingrenzung von hellen Elementen möglich, das „Blooming“ wird weniger. Noch besser verhält es sich beim X955, der die Anzahl der Zonen noch einmal mehr als verdoppelt auf rund 5200 Zonen. Dies hilft vor allem in überwiegend dunklen Bildern mit einzelnen Highlights, die nun nicht mehr von einem „Heiligenschein“ umgeben sind.
Durch die native 4K Auflösung bilden alle Modelle auch kleinste Details pixelgenau und scharf ab. Für eine gute Bewegungsschärfe sorgt das 144Hz taugliche Display mit Unterstützung der „Motion Clarity“ Zwischenbildberechnung, die Bewegungen (vor allem bei Spielfilmen) flüssiger erscheinen lässt, aber bei komplexen Bewegungen einen Hang zu Artefakten hat. Filmpuristen lassen sie daher deaktiviert.
Für Gaming bieten die C805/C955/X955 einen entsprechenden Gaming Modus, der den Input Lag auf ein Minimum reduziert. 14,1ms haben wir bei 60Hz Signalen gemessen, was selbst harten Zocker-Ansprüchen mehr als gerecht wird. Zugunsten der schnellen Reaktionszeit werden Bildverbesserer deaktiviert, was aber auch zu einer Reduktion des Kontrastes und zu einem flaueren Bild führt, was aber erst abends auffällig wird. Auch hier sind die Modelle C955 und X955 mit ihrem höheren Dynamikumfang und mehr Zonen im Vorteil. Bis 120Hz Zuspielung sind möglich, was wiederum der Bewegungsschäre zugute kommt und den Inputlag auf weiter auf 7ms reduziert. Alles in allem ist der C805 für Gaming in Lebensgröße sehr gut geeignet.
Ein bisher nicht ganz gelöstes Problem von LCD-Fernsehern ist die limitierte Blickwinkelstabilität, das bei den neuen TCL verbaute Display bietet hier eine eher durchschnittliche Leistung: Nur bei direkter Aufsicht kommt man in den vollen Bildgenuss, bei schräger Aufsicht sinken Kontrast und Farbtreue merklich. Gerade in Anbetracht der Bildgröße kann dies je nach Wohnzimmer-Konstellation zu Einbußen führen. Im Idealfall befindet sich die Couch genau gegenüber auf Augenhöhe. Ein weiterer störender LCD-Artefakt ist der so genannte „Dirty Screen Effekt“, kurz „DSE“. Er kommt durch eine nicht ganz gleichmäßige Ausleuchtung zustande und lässt vor allem homogene Flächen „fleckig“ („dirty“) erscheinen. Dies ist vor allem bei schnellen Bewegungen / Sport ersichtlich.
TCL beweist mit seiner neuen Jumbo TV-Serie: Mit wachsender Größe werden herkömmliche Fernseher heimkinotauglicher. Zwar können sie hier weder in Look noch Größe mit einem hochwertigen Beamer mithalten, dafür sind sie wesentlich alltagstauglicher und dank TCL auch mit 98 Zoll Bilddiagonale endlich bezahlbar. Trotz aller Vorteile des Selbstleuchten von TV-Displays bleiben aber oben beschriebene Kompromisse in Kontrast und Blickwinkel, die erst in den höheren Preisklassen verbessert werden.
LaserTVs und Heimkinobeamer haben gerade in Bezug zum Kinoerlebnis daher immernoch sichtbare Vorteile.
Alles in allem bietet TCL derzeit bei den XXL-TVs aber das beste Preis- / Leistungsverhältnis am Markt, weshalb wir diese Geräte nun in die Vorführung und den Verkauf (nur vor Ort im Geschäft) aufgenommen haben.
Kommen Sie also vorbei und erfahren live, was die „Große Generation“ der LCD-TVs wirklich vermag, wir freuen uns auf Sie!
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