Beim Bau und der Installation von Wohnzimmer Home Entertainment Lösungen und Heimkino gilt es auch Aspekte der Bau- und Raumakustik zu beachten. Wie wir dabei vorgehen, stellen wir in diesem "Special" zu diesem Thema vor. Viel Spaß dabei. Und bei Fragen, wenden Sie sich einfach an den nächsten HEIMKINORAUM in Ihrer Nähe.
1. „Das subjektive Hören“
2. Raumakustik ist Physik - muss ich jetzt Sheldon Cooper heißen?
3. Der ideale Raum - der Norm Raum - die Realität
4. Praktikable Lösungen für reale Probleme
5. Fazit und Lösungsbeispiele
Wenn man über das Thema Raumakustik sprechen möchte, sollte man sich zunächst mal Gedanken über das Hören selbst machen. Mit „subjektivem Hören“ meinen wir die tatsächliche akustische Wahrnehmung eines einzelnen Menschen. Und diese ist nicht trennbar von Erfahrungen, Gefühlen und natürlich dem physikalischem Hören über unsere beiden Hörsensoren - unsere Ohren. Nach jahrelangen Erfahrungen im Bau von Wohnzimmer Audio Anlagen, Wohnzimmer Kinoanlagen und Heimkinosystemen stellt sich immer wieder heraus, das jeder einzelne Mensch andere Vorstellungen von „gutem“ Klang hat. Warum ist das so?
Die Sache beginnt vor ein paar tausend Jahren in denen sich unsere Sinne, auch das Hören, eigentlich nicht weiterentwickelt haben und einem damals gültigen Zweck dienten. Gefahren zu hören, oder Beute oder Warnungen von anderen Urzeitverwandten etc. Unter gutem Klang versteht der moderne Mensch aber längst etwas anderes. Dafür gibt es einige schöne Anekdoten, von denen wir hier einige erwähnen wollen.
Der mit Stress geplagte Geschäftsmann ca. 45 Jahre, ist ein Fan von Yellowjackets. Einer Jazz Band, die in vielen Stücken ein dominantes Saxofon beinhaltet. Die wenige Zeit, die zum Musikhören zur Verfügung stand, verbrachte unser Businessman hauptsächlich im Auto, über dessen Anlage er auch gerne über Jahre die ein oder andere CD dieser Gruppe rauf und runter hörte.
Als Ende der 80er Jahre die Gruppe tatsächlich einmal in einem kleinen Jazz Klub mit akustischem Setup auftrat, war der Geschäftsmann natürlich anwesend und wunderte sich, wie ein Saxofon in Wirklichkeit klang. Sein subjektives Hören war inzwischen verkümmert. Und guter Klang ist das Autoradio? Das „gute“ Hören musste also erst wieder erlernt werden.
Aber nicht nur der tatsächliche Ton spielt eine Rolle. Auch unsere Stimmung selbst lässt uns Klangerlebnisse anders erleben. Ein Konzertbesuch an einem Tag mit netten anderen Gästen, guter Stimmung im Raum, gute Laune usw. lässt uns ein identisch gleiches Klangerlebnis völlig anders subjektiv wahrnehmen. Damit lässt sich auch erklären, warum manche Menschen einen Klangunterschied hören, nachdem Sie sich ein 2.000 Euro teures Kabel gekauft und eingebaut haben, obwohl sich physikalisch kein Unterschied messen lässt. Jedem seines, und warum sollte man so etwas verurteilen. Hören ist subjektiv und jeder darf fühlen was er möchte. Zum Glück.
Wie klingt es also richtig? So wie man es gewohnt ist? Oder wie es der Künstler will? Oder der Tontechniker? Natürlicher Klang wie in der Natur, als ob man dort ist? Doch in unserer Welt gibt es neben der Lichtverschmutzung inzwischen auch eine Tonverschmutzung. Zu viele Nebengeräusche, tickende Uhren, rauschende Heizungen, Strassenverkehr usw.. Und was mit richtiger Klang gemeint ist, ist nur schwer zu beurteilen. Wenn Sie im Winter im Schnee spazieren gehen, klingt die Umgebung im Wald ganz anders als im Sommer.
Wird uns also eine Szene im Fiim gezeigt, wo jemand im Schnee geht - wie im Film Wer ist Hanna (Blu-ray Sony Pictures Home Entertainment), würden wir uns vielleicht wünschen, dass der Soundtechniker das Umgebungsgeräusch authentisch aufzeichnet. Ob es so ist, können wir nicht wissen. Wir müssen also das nehmen, was wir angeboten bekommen.
Die Quellen von Ton sind also - CDs, Schallplatten, MP3 Dateien die wir herunterladen, Fernsehton, Filmton usw.. Und wie die Qualität dieser Quellen ist, können wir nicht beurteilen. Vielleicht ist ja alles Absicht, Absicht des Künstlers, des Toningenieurs. Natürlich gibt es gute Aufnahmen, wo z.B. die Bühnenabbildung Referenz Status hat. Und es gibt auch gute Blu-ray Konzertmitschnitte mit guten Abmischungen des Surround Klangs. Aber - wenn Sie kein Klangliebhaber sind, und es Ihnen nichts ausmacht, dass die deutsche Synchronisierung die Qualität des Klangs stark vermindert, dann brauchen Sie sich auch kaum Gedanken um Raumakustik zu machen.
Oder der visuelle Mensch möchte lieber ein puristisches Wohnzimmer - alles aus Glas, Marmor - minimalistische Einrichtung. Bei solchen Räumen ist die Raumakustik „schlecht“, weil es sehr viele Reflexionen gibt, sehr viel Hall. Wenn es dem Menschen jedoch egal ist, warum nicht. Auch ein visueller Mensch möchte Fernsehen schauen oder Radio hören. Für ihn spielt die Akustik und Klangqualität eine untergeordnet Rolle. Auch das ist nicht zu verurteilen, den jeder Mensch darf seine Prioritäten so setzen wir er möchte.
Und dann gibt es noch die Hobby Akustik Experten. Auch hier gibt es viele Spielarten. Diesen macht es einfach Spaß nach dem Optimum in Klangwiedergabe und Raumakustik selbst zu suchen. Da werden dann auch Experimente mit Klangschalen, Soundarrays und umfangreichen Einbauten nicht abgelehnt, sondern im Gegenteil freudig und mit Spaß durchgeführt. Jeder eben wie es ihm beliebt.
Und wer es perfekt und professionell haben will, der beauftragt einen der wenigen echten Raumakustik Experten. Echte Profis, von denen es leider nur sehr wenige gibt, denn professionelle Raumakustik bedeutet, professionelle Ausbildung und jahrelange Erfahrung, professionelle Anwendung des Wissens und dann auch kompromisslose Umsetzung der Vorschläge. Das ist zum einen nicht für 1,50 Euro zu haben und die Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik haben sehr häufig massive Auswirkungen auf den Raum selbst. Aus diesen Gründen werden diese Profis meist für die Planung von neuen Opern- oder Konzertsälen beauftragt. Das es auch da immer mal „schief“ gehen kann, zeigt der Umbau des Bundestages 1992 in Bonn oder aktueller die Elbphilharmonie in Hamburg.
Es gibt aber auch einen Mittelweg. Mit KnowHow, der Erfahrung aus dem Bau von hunderten Heimkinos, einer guten Analyse von Bedürfnissen und Wünschen des Kunden und einer vernünftigen Kompromissbereitschaft was die Raumausstattung betrifft, lassen sich Räume sehr wohl für die Raumakustik und den guten Klang optimieren.
Natürlich sollte man von Akustik etwas verstehen. Aber Physiker wie Sheldon Cooper muss man nicht sein, denn Akustik ist eigentlich ein einfaches physikalisches Gebiet. Wer sich damit näher beschäftigen will, dem empfehle ich einschlägige Literatur und eine Sabine`sche Formel ist für technische interessierte Laien durchaus zu verstehen. Trotzdem sollte man doch einiges wissen, um es Kunden auch entsprechend vermitteln zu können. Denn meist ist der „visuelle Kunde“ aus dem letzten Kapitel ohne das Argument, dass Physik eben Physik ist, nur schwer davon zu überzeugen von seinen puristischen Gedanken etwas Abstand zu nehmen.
Zunächst unterscheidet man Bau- und Raumakustik. In der Bauakustik geht es darum z.B. Schallübertragungen zu minimieren. Ein Beispiel ist der Trittschall aus oberen Stockwerken oder den Schall, den der Straßenverkehr erzeugt, aus dem Gebäude zu halten. Auch für unsere Anwendungen kommen solche Fragen ab und zu vor, wenn man den umgekehrten Weg sieht. Also Schall aus einem Raum vom restlichen Gebäude fern zu halten. Der typische Fall ist der Nachbar, der sich über den zu lauten Bass beklagt oder die Familie die Heimkino Filme sehen will, ohne dass das schlafende Kind im Nebenraum aufwacht.
In unserem Spezial wollen wir uns jedoch zunächst ausschließlich auf die Raumakustik konzentrieren. Schall ist eigentlich wahrnehmbare Bewegung von Teilchen. Luftschall, die wir mit unseren Ohren wahrnehmen, ist bewegte Luft, die sich in Wellenbewegungen von der Schallquelle (meist ein Lautsprecher) zur Schallsenke, den Ohren, bewegt. Unsere Ohren sind dabei fantastische Sensoren, die sowohl Druckunterschiede von wenigen Millipascal (ein normales Gespräch erzeugt Luftdruck Schwankungen von 0,05 Pa was 1:2.000.000 des atmosphärischen Luftdrucks ausmacht), als auch Frequenz Unterschiede von 20 Hz bis 20.000 Hz wahrnehmen können. Mit dem Alter nimmt das Spektrum zwar ab, aber ist immer noch hoch genug hochwertigen Klang zu hören.
Neben dem Luftschall gibt es auch noch Körperschall, den wir zum Teil anders wahrnehmen. Zwei Beispiele hierfür: Wenn wir an einem beschrankten Bahnübergang stehen und ein Zug vorbeifährt, „hören“ wir den Zug mit den Füssen, da wir die Vibrationen fühlen. Wenn wir ohrschließende InEar Kopfhörer tragen, „hören“ wir trotzdem den Knochenschall, der über unsere Schädeldecke und Wangenknochen zum Gehörgang übertragen wird. Manchmal kann uns dieser „Körperschall“ bei der Bewältigung von realen Problemen bei der Klangoptimierung sogar helfen, doch dazu später mehr.
In der Physik werden die Schwingungen im hörbaren Frequenzbereich in einzelne Funktionen zerlegt. Die Frequenz gibt an viele Wellenlängen in einer Sekunde durchlaufen werden. Dabei beträgt die Schallgeschwindigkeit in der Luft ca. 340 m pro Sekunde. Die Amplitude gibt Auskunft über den Schalldruck und damit auch wesentlich über die Lautstärke der Frequenz. Hohe Töne haben also eine hohe Frequenz und eine „niedrige“ Energie - umgekehrt haben niedrige Töne, also zum Beispiel ein Bass, eine niedrige Frequenz und hohe Energie. Wichtig für die Raumakustik ist sowohl die Wellenlänge, denn Töne die kurze Wellenlängen haben, müssen anderes betrachtet werden, als Töne mit langen Wellenlängen. Aber auch die Energie. Zum Beispiel ist im Lautsprecherbau ein Problem, dass man hohe präzise Töne mit niedriger Energie und gleichzeitig tiefe energiereiche Töne nur sehr schwer mit einer einzigen schwingenden Membran erzeugen kann. Aber wir wollen nicht vom Thema abkommen.
Jetzt könnte man der Vorstellung erliegen, warum setzen wir uns nicht einen guten Stereo Kopfhörer auf und alles ist erledigt. Leider hat die Natur das für unsere Ohren nicht vorgesehen und damit kommt der Raum ins Spiel. Unser Ohren-Gehirn Kombination braucht offensichtlich die Rauminformation, um den Klang „richtig“ wahrnehmen zu können. Und die erhält das Ohr über Reflexionen aus dem Raum. Die Schallquelle im Raum - meist ein Lautsprecher - könnte ja in einem schalltoten Raum stehen. Hier hören wir nur den Direktschall und keine Reflexionen. Die meisten Menschen finden solche Räume beklemmend und unangenehm. Aber was ist denn jetzt die richtige Reflexion. Und da wird es kniffelig. Zumal uns unser Gehirn so manchen Streich spielt.
Nur eines von vielen Beispielen ist der Haas Effekt. Zwei ähnliche Signale, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen (z.B. Direktschall und seine Reflexion) werden nur aus der Einfallsrichtung wahrgenommen, aus der die erste Wellenfront kommt. Wenn jedoch die Zeitdauer eine gewisse Schwelle überschreitet nimmt man das zweite Signal als Echo wahr. Verblüffend was unser Gehirn so alles berechnet - ganz ohne unser Zutun.
Doch genug mit der Grundlagen Physik und hin zum konkreten Raum. Meist sind die Raumakustik Probleme in einige wesentliche Gruppen zu unterteilen, die dann einer jeweiligen Lösung zugeführt werden müssen.
Natürlich können Sie sich einen Frequenzgenerator beschaffen, doch auch Sie selbst können mit einfachen Mitteln schon sehr viel heraus finden. Klatschen Sie einfach in die Hände, schnalzen Sie mit der Zunge oder schnippen Sie mit dem Finger. Zumindest für die hohen hörbaren Frequenzen sind Sie selbst ein einfacher Frequenzgenerator. Und in den meisten Räumen können Sie mit diesen einfachen Mitteln die Probleme mit Reflexionen und Hall beurteilen. Ein Raum, der nur aus Glasflächen - also Flächen die Schall nicht absorbieren - besteht, hat zu viele Reflexionen und ist zu hallig.
Unter Nachhallzeit versteht man den Zeitraum, in dem der Schalldruck auf ein tausendsten Teil seines Ursprungswertes (Pegelabnahme von 60dB) abfällt. In Abhängigkeit der Frequenz schluckt also ein Raum die Energie der Schallwellen. Je schallhärter ein Raum ist desto länger ist die Nachhallzeit. Es gibt für die Berechnung einfache Nachhallzeiten Rechner im Internet. Und man kann die Nachhallzeit im Raum auch messtechnsich erfassen.
Da der Schall sich wellenförmig ausdehnt und reflektiert wird, können sich im Raum Positionen befinden, in dem sich der Schalldruck eines oder mehreren Wellen vervielfachen, weil Wellenberge oder Wellentäler zusammentreffen. Bei energiereichen Frequenzen wie einem Bass, kann dies zu sehr unangenehmen Effekten wie Dröhnen führen.
Die Aufgabe der Raumakustik ist es nun den Raum so zu gestalten, geometrisch und auch in der Ausstattung, das Hall, Reflexionen, Nachhallzeit optimal sind und wo möglich Raummoden verhindert werden. Was optimal bedeutet und warum optimal nicht überall das gleiche ist, behandeln wir im nächsten Teil.
Wenn man sich ihn bauen könnten, den idealen „Hörraum“ mit optimaler Akustik - wie würde der dann aussehen? Hierzu gibt es einige einfache Regeln. Fangen wir zunächst mit der Geometrie an. Der Raum sollte keine Kugel oder Kuppel enthalten, denn dort ergeben sich Brennpunkte. Vermeiden sollte man parallele gegenüber liegende Flächen, zwischen denen sich der Schall aufschaukeln könnte. Der Raum sollte zudem nicht quadratisch sein und auch keine Vielfachen in der Länge, Breite oder Höhe betragen. Also nicht 10m Lang, 5 m breit und 2,5 m hoch sondern besser 8 m lang, 5 m breit und 3 m hoch. Neben diesen einfachen Regeln gibt es noch eine Vielzahl weiterer Regeln, die man beachten kann.
Aber nicht nur die Geometrie, das Volumen sondern auch die Ausgestaltung des Raumes spielt eine wesentliche Rolle. Das beginnt bei der Schallerzeugung. Lautsprecher mit eine durchgängigen Schallwand, also bündig in die Wand eingebaut sind besser als im Raum stehende Gehäuse, an denen sich bereits Beuge- und Auslöschungseffekte einstellen. Die Oberflächenbeschaffenheit des Raumes spielt vor allem für die Nachhallzeit und die Reflexionen eine große Rolle. Aber wie sieht es eigentlich mit einer Norm aus. Leider können wir zum Thema Raumakustik nur wenige Normen für den guten Klang zu Rate ziehen. Da wäre zunächst die DIN 18041 die Aussagen zur Sprachverständlichkeit und zur Nachhallzeit gibt. Dabei unterscheidet die Norm die Nutzung der Räume und schwank zwischen 0,3 Sekunden für Aufnahmeräume bis zu 1,5 Sekunden bei Konzerträumen. Extreme Beispiele sind der Kölner Dom, der eine Nachhallzeit von 13 Sekunden hat, und so eine Predigt sehr schwer verständlich ist. Wie sich jedoch eine Orgel dort anhört, steht auf einem anderen Blatt.
Ganz anderes sieht es noch einmal bei der Planung von Konferenz Räumen oder Konzert Sälen aus. Hier muss zusätzlich berechnet werden, ob bei vollem Saal mit ca. 1.500 Zuhörern jedem ein gleichmäßig guter Ton dargeboten werden kann. Ähnlich verhält es sich beim Bau großer Kinosäle. Um hier die Realität vorwegzunehmen, sind umfangreiche Planungen und komplexe Berechnungen durchzuführen, die man besser Profis überlässt. Aber bei uns geht es ja um die Raumakustik im Wohnzimmer oder Heimkino und da wird die Sache glücklicherweise etwas einfacher.
In der Theorie kann man also schon bei der Planung des Raumes einiges für eine gute Raumakustik tun. Leider sieht die Realität zu 95% ganz anders aus, denn den Hörraum gibt es schon. Unsere Planer stehen also meist in einem fertigen Raum und müssen nun mit viel Know How und Erfahrung das Beste daraus machen.
Und wer jetzt denkt man beginnt dort, liegt falsch. Denn an dieser Stelle gehen wir zum ersten Kapitel unseres Spezials zurück und ermitteln die Hörvergangenheit und projizieren diese mit dem Kunden gemeinsam in die Zukunft.
Heißt, die genaue Kundenanalyse - wie hört der Kunde, was hört er, was ist er gewohnt, was stört ihn, was möchte er verbessert haben, was gefällt ihm, welche Hörvergangenheit hat er usw. sind essentiell. Erst nachdem dies alles ermittelt ist, kann eine sinnvolle Beratung über Lösungsmöglichkeiten stattfinden. Viele Kunden klagen über eine schlechte Sprachverständlichkeit bei Film und Fernsehen. Andere möchten lieber gepflegt Stereo Musik hören oder einen richtig satten Kinosound haben. Auch mit den neuen modernen Tonformaten wie Dolby True HD, Dolby Atmos oder Auro 3D.
Dann beginnt die Auswahl des Verfahrens. Zunächst die professionelle Lösung. Hierbei wird die aktuelle Raumakustik vermessen, der Raum aufgemessen und alle im Raum verbauten Ausstattungen erfasst und deren Absorptionsgrade ermittelt. Auch die vorhandene Technik wird erfasst. Nach umfangreichen Berechnungen wird ein Plan erstellt, wie man die „Probleme“ lösen kann und entsprechende Umbaumaßnahmen vorgeschlagen. Diese Lösung ist nicht günstig weil entsprechend aufwändig. Und die vorgeschlagenen Umbaumaßnahmen sind meist von solch einem Ausmaß, dass viele Kunden die Umsetzung nicht gestatten. Je nach Raum betragen die Kosten für Planung und Ausführung sehr schnell über 20.000 Euro.
Die praktikable Lösung geht mit sehr viel Know How und Erfahrung eher empirisch an die Sache heran. In einem Zimmer mit vielen glatten Flächen ist einem Fachmann auch ohne Messung klar, dass schon der Einzug von Teppichen oder Vorhängen eine deutliche Verbesserung des Hochton Bereiches ermöglichen. Die Beratung findet also eher auf der Ausstattungs- und Designseite statt, mit der man in vielen Wohnzimmern und Heimkinos bereits 80% des gewünschten Ergebnisses erreicht. Mehr zu diesem Verfahren im nächsten Kapitel unseres Spezials.
Die Realität der vorhandenen Räume und die Kompromissbereitschaft des Kunden sind also die treibenden Faktoren bei der Verbesserung der Raumakustik. Was ist man bereit für bessere Raumakustik auszugeben? Und was ist man bereit am Raum zu ändern? Ohne eine Antwort auf beide Fragen, gibt es leider keine bessere Raumakustik. Wir haben schon erlebt, dass Kunden nicht bereit waren einen Aufbau Rauchmelder zu installieren. Dann brauchen wir über Diffusoren, Absorber oder andere Raumakustik Elemente gar nicht sprechen. Und ja es gibt noch die Hobby Akustiker die nahezu ohne Kompromisse ihren Raum zum optimalen Hörraum machen und auch den Einbau eines 5 m3 großen Helmholzresonators nicht scheuen.
Sind einmal die Prioritäten ermittelt, können wir mit der tatsächlichen Optimierung der Raumakustik beginnen. Da wir meist vorhandene Räume vorfinden, legen wir zunächst ein Budget fest und bestimmen zu welchen baulichen Veränderungen der Kunden denn überhaupt bereit wäre. Aber auch vorhandene oder noch anzuschaffende Komponenten spielen bei der Raumakustik eine Rolle. Auch hier werden gerne Fehler gemacht, die bei einer kompetenten Beratung vermieden werden können. Will ein Kunde zum Beispiel hochwertig Stereomusik genießen, macht es keinen Sinn teure Hornlautsprecher für einen schallharten Raum zu kaufen, wenn die Lautsprecher nicht korrekt aufgestellt werden können - Stereodreieck - und der Raum nicht raumakustisch behandelt wird. So sind sehr schnell tausende Euro ausgegeben, ohne dass sich guter Klang einstellt.
Sie können sich gar nicht vorstellen, was wir in dem Zusammenhang schon alles erlebt haben. Von der Sucht nach gutem Klang lebt eine ganze Industrie, lässt jedoch den zahlenden Laien mit alltäglichen Problemen allein. So kommt es schon mal vor, dass Kunden sich für 3.000 Euro Lautsprecherkabel gekauft haben, diese jedoch phasenverkehrt angeschlossen hatten. Das war es dann mit der Bühnenabbildung. Meist wird einfach zum nächst teureren Lautsprecher, Kabel oder Verstärker gegriffen. Und der Kunde im Glauben gelassen, dass würde etwas bringen. Unsere Berater bei Heimkinoraum gehen anders vor. Auch wenn es uns einigen Umsatz kostet. Der Kunde ist zufriedener, empfiehlt uns weiter, und - das ist auch nicht unwichtig - wir haben ein gutes Gewissen.
Schon bei der Auswahl der Komponenten kann man also vieles falsch machen. Vor allem sollte man bei der Auswahl der Lautsprecher und deren Aufstellmöglichkeiten wissen was man tut. Unsere Berater helfen gerne und schon ein Blick auf ein paar Fotos des Raumes und einigen Abmessungen bezüglich der Sitzposition und dem Aufstellort der Lautsprecher, können den Klang um Faktoren verbessern. Auch die Elektronik spielt manchmal, wenn auch sehr selten eine Rolle. Schließlich gibt es den ein oder anderen elektronischen Helfer der z.B. die Sprachverständlichkeit in einem Raum verbessern kann. Grob gesagt macht für den guten Klang 50 % leider der Raum aus - leider. Sie können also selbst wenn Sie sehr viel Geld für Lautsprecher ausgeben, nur 50% vom Optimum erreichen, wenn Sie den Raum vernachlässigen. Von den restlichen 50% bestimmt der Großteil der Lautsprecher und dessen Aufstellung die Qualität.
Mit Elektronik oder gar Kabel können sie nur noch im einstelligen Prozentbereich Verbesserungen erreichen, die aber nur noch der geübte Hörprofi wahrnimmt. Und wenn Sie hochwertiges Quellen zuspielen. Manche machen sogar den Fehler und kaufen THX Lautsprecher, weil da ja alles genormt ist. Ja, THX ist eigentlich eine gute Sache für das Kino, denn wenn man sich an diese Bestimmungen hält, bekommt man auch ein gutes Ergebnis. Dazu gehört aber nicht nur ein Marketing Aufkleber auf einem Lautsprecher, der nichts über Klangqualität aussagt, sondern ein mehrere 100 Seiten lange technische Beschreibungen über Quellen, Elektronik, Geometrie, Aufstellungen, Raumvoraussetzungen etc. Und eines darf man dabei auch nicht außer Acht lassen. Die Quelle.
Die Klangquelle ist natürlich die CD, die Schallplatte oder Blu-ray, und welche Qualität dort enthalten ist, können Sie nicht beeinflussen. So finden sich regelmäßig negative und positive Beispiele für Aufnahmen. Sie hätten gerne das Beyonce Konzert in Las Vegas gehört? Und ja, das gibt es auf Blu-ray, hat aber leider keine gute Abmischung. Jetzt können Sie selbst mit Raumakustik, tollen Lautsprechern, teurer Elektronik nichts daran ändern. Garbage in - Garbage out. Sehr häufig passiert sogar das Gegenteil. Schlechte Aufnahmen kommen über eine gute Anlage noch schlechter rüber.
Aber es geht ja auch umgekehrt. Gute Aufnahmen klingen mit guter Anlage und optimierter Raumakustik besser. Als wäre man im Konzert, und da ist dann dieses Gefühl. Die Sucht nach dem Optimum für die „Klangfans“.
Bei der Auswahl der Komponenten verlieren unsere Berater nie den Überblick. Ein gesundes Maß aus Budget, Aufstellungen, Design, Raumakustik führen zum Maximum an Klangerlebnis. Ganz ohne Berechnungen und KnowHow geht es aber auch bei diesen praktikablen Lösungen nicht. Reflexionen und Hall müssen ermittelt werden und entsprechende Maßnahmen berechnet werden. In der Regel versuchen wir zunächst ohne die klassischen Raumakustik Elemente auszukommen. Teppiche, Vorhänge, Wandbespannungen und sogar Möbel oder Pflanzen helfen schon weit.
Erst wenn in problematischen Räumen diese Maßnahmen nicht ausreichen, beginnen wir Absorber, Diffussoren oder Resonatoren einzusetzen. Wählen Sie Stoffsessel statt Leder und sitzen Menschen in diesen Sessel, absorbieren diese meist bereits wesentliche Hochfrequenzanteile. Wichtig ist, dass man Räume in keinem Frequenzbereich überdämpft. Zuviel Absorbtion führt zu schalltoten Räumen mit schlechtem Klang. Und natürlich ist auch die Positionierung dieser Elemente wichtig. Leider sagen einfache Nachhallzeiten Rechner darüber gar nichts aus. Und es macht sehr wohl einen Unterschied, wo genau ein Vorhang oder Teppich im Raum positioniert wird.
Der schwierigste Teil bei der Raumakustik sind meist die tiefen energiereichen Frequenzen. Dabei hilft es unseren Planern ungemein eine Nachhallzeiten Berechnung nach DIN 18041 durchzuführen. Hierbei erkennt man meist sehr schnell, dass man die hohen Frequenzen relativ leicht in den Griff bekommen kann. Im Bassbereich schlägt jedoch die Physik gnadenlos zu. Viel Energie zu absorbieren, erfordert viel Masse, viel Volumen und zusätzlich sind die Wellenlängen in Dimensionen, die im Raum zu Raummoden führen. Und hierbei spielt die Geometrie des Raumes und auch die Hörposition eine entscheidende Rolle. Gelingt es eine Raummode an einer bestimmten Position zu eliminieren, taucht eine neue nur 50 cm daneben erneut auf. Aber auch hier gibt es eine Vielzahl von Alternativen.
Die Veränderung der Aufstellung eines Subwoofers kann hier schon Wunder bewirken. Weniger ist mehr - achten Sie lieber auf die präzise Basswiedergabe und nicht auf zu tiefe Frequenzen. Schwieriger, aber in manchen Situationen hilfreich, ist ein zweiter oder gar dritter Subwoofer. Sinnvolle Phasenregelung und zum Teil auch elektronische Einmessungen helfen. Und sogar elektronische Helfer, die ausschließlich Raummoden messen und die Subwoofer getrennt ansteuern, haben wir im Programm. Sind die Möglichkeiten ausgeschöpft, muss mit der Absorbtion von tiefen Tönen mittels Bassfallen gearbeitet werden. Leider sind die Abmessungen dieser Elemente zum Teil erheblich. Geht auch hier nichts mehr, könnte uns der Körperschall aus Teil 2 helfen. Wir simulieren also die tiefen Töne durch in die Sitze eingebaute Körperschallwandler. Diese Methode kommt auch oft zum Einsatz, wenn man die Nachbarn schonen möchte.
Bei allen Frequenzmessungen und Planungen, die die Raumakustik erfassen, gibt es einen letzten aber entscheidenden Punkt. Die Feinabstimmung mit realem Content, also Filmen, Musik usw.. Nachdem alles optimal aufgestellt und eingerichtet ist, beginnen unsere Techniker im fertigen Raum mit dem Probehören und Nachjustieren aller Elemente. Hierzu verfügen wir über eine entsprechende Auswahl an Filmszenen von denen wir wissen, wie Sie klingen sollen. Die geübten Techniker wissen aus vielen hundert Projekten, wie es klingen kann und muss, wenn man alles richtig gemacht hat. Dieser Finale Test ist nötig und die Feinjustage kann auch schon mal einige Stunden in Anspruch nehmen, denn im Raum soll dann ja auch alles gut klingen.
Die Actionszene mit James Bond, das Waldtribünen Konzert mit Placido Domingo, das Musical mit Cher und Christina Aguilera, das Konzert von Phil Collins in Paris, und nicht zu vergessen das Endspiel Argentinien gegen Deutschland in Brasilien, dass man sich immer wieder mal gerne anschaut. Und nicht nur wegen der guten Raumakustik, sondern auch wegen dem schönen Ausgang.
Im ersten Teil haben wir gelernt, dass das subjektive Hören eine wesentliche Rolle bei der Empfindung der perfekten Raumakustik spielt. Es gibt also kein richtiges oder falsches Hören. Unsere subjektive Wahrnehmung basiert jedoch auf unterschiedliche Aspekte, wie unsere persönliche Stimmung oder besondere Gewohnheiten. Deshalb ist es umso wichtiger die individuellen Bedürfnisse zu analysieren.
HEIMKINORAUM kann mit Know-How, der jahrelangen Erfahrung aus dem Bau von Heimkinos (unsere Referenzen) und einer guten Analyse der Bedürfnissen des Kunden, die optimalen Raumakustik erreichen.
Teil 2 führt zum Exkurs in die Physikebene. Raumakustik beschäftigt sich mit dem Schall innerhalb eines Raumes, nicht zu verwechseln mit Bauakustik!. Die Geräusche oder Bewegungen aus unserem Umfeld, nehmen wir durch den Luftschall (Wellenbewegungen in der Luft) oder Körperschall (Vibrationen) wahr, entweder mit dem Ohr oder mit dem Körper. In der Physik werden diese Wellenbewegungen bzw. Schwingungen zerlegt und in Frequenz wiedergegeben. Während hohe Töne, eine hohe Frequenz und niedrige Energie aufweisen, haben tiefe Töne niedrigere Frequenz und dafür hohe Energie. Die Aufgabe der Raumakustik ist es nun den Raum so zu gestalten, geometrisch und auch in der Ausstattung, das Hall, Reflexionen, Nachhallzeit optimal sind und wo möglich Raummoden verhindert werden.
Die Raumsituation ist also, laut dem letzten Kapitel, das A und O. Die Geometrie ist ein wichtiger Aspekt, den man in der Raumakustik näher analysieren muss. Keine Kugel, keine Parallelen und keine Vielfachen in der Länge! Auch das Volumen und die Raumgestaltung spielen in der Raumakustik eine wichtige Rolle. Die Oberflächenbeschaffenheit beeinflusst z.B. die Reflexion und die Nachhallzeit. Doch zu 95% der Fälle existiert der Raum bereits! Unsere Planer und Experten müssen dann mit viel Know How und Erfahrung das Beste daraus machen. Hierbei ist also auch die Kompromissbereitschaft der Kunden gefragt.
Lösungen und Tipps gab es von uns dann in Kapitel 4. Von der Auswahl der richtigen Komponenten, Lautsprecherkabel bis hin zur Aufstellung der Lautsprecher stehen wir unseren Kunden zur Verfügung. Nach der Aufstellung kommen letztendlich noch die Feinabstimmungen mit realem Content und das Nachjustieren.
In diesem Kunden-Heimkino wurde die Decke extra abgehangen und für die optimale Raumakustik vorbereitet. Die Heimkino Planer haben mit Stoffvorhängen und Akustikabsorber gearbeitet um den perfekten Klang zu erzielen. Mehr Infos zu dieser Installation.
In dieser Kino-Lösung wurden die Wandbereiche mit Akustik Elementen verkleidet ... im hinteren Bereich mit einer Mustertextil Verkleidung versehen. Der Subwoofer wurde versteckt angebracht und eingemessen! Lesen Sie den detaillierten Bericht zu diesem Kunden-Heimkino.
Hier legt der Kunde Wert auf einen tollen Sound! Für die perfekte Raumakustik wurde ein Lautsprecher Absorber Panel zwischen den beiden hinteren Lautsprechern angebracht. Erfahren Sie mehr im Referenzbericht zum Heimkino "Box".
...selbst wenn das komplette Kino mit Teppich ausgekleidet werden soll, weil der Kunde es sich wünscht, finden unsere Heimkino Planer eine Lösung um den Klang im Raum zu optimieren.
Sie hätten gerne eine umfassende Beratung zum Thema Raumakustik? Dann empfehlen wir eine persönliche Vorführung und Beratung in einer unserer zahlreichen Standorte in Deutschland und in Luxemburg. Rufen Sie uns einfach an und vereinbaren Sie einen Termin! Hier können Sie sich einen persönlichen Eindruck verschaffen, wie weit man den Raum klanglich optimieren kann.
Besuchen Sie unsere Ausstellungen
Bitte besuchen Sie uns nur mit Termin.
oder schreiben Sie uns: [email protected]
Wir bringen die Welt nach Hause!
Sie möchten auch ein eigenes Heimkino? Kontaktieren Sie uns und genießen Sie Filme Serien & Games wie noch nie!
Hat mir weitergeholfen! Danke für die Infos!
Ich hab noch einige Fragen, kann man euch auch eine Email schicken?