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Qualitätsvergleich 4K Disc vs. Stream vs. Satellit


07.08.2017
Ekki Schmitt und Stefan Wesche

Qualitätsvergleich 4K Disc vs. Stream vs. Satellit



 

Die drei Vertriebswege im qualitativen Überblick 

 

Bei Fernsehern ist der (noch relativ junge) 4K / UHD Standard mit 8 Megapixeln Auflösung, verbesserten Farben (DCI / BT2020) und mehr Kontrast (HDR) schon längst auch in unteren und mittleren Preisklassen etabliert. Und auch bei den Projektoren bröckeln die Preise, mit dem Optoma UHD60 und dem Epson TW7300 nähern sich die 4K-tauglichen Beamer der €2000.- Marke.

 

Auf der Hardware-Seite ist also alles im Gange, doch wie sieht es auf der Software-Seite aus? Wir geben einen Überblick, wie Sie bequem an UHD Inhalte gelangen und welche Bildqualitäten jeweils zu erwarten sind:

  

1) Die gute alte Silberscheibe

 

Weltbekannt als CD setzte sich der Erfolg der 12cm großen Silberscheibe als DVD und schließlich als FullHD-Bluray durch eine signifikante Steigerung der Speicherkapazität fort.

  

Im letzten Jahr folgte schließlich die „UltraHD Bluray“, die alle neue 4K Standards bietet:



UHD Auflösung

Dem Namen entsprechend ist auf der UltraHD Bluray die volle 4K Auflösung enthalten und entspricht nativ 3840x2160 Bildpunkten, was nur marginal von der Kinoauflösung (4096 horizontal) abweicht. Das sind über 8 Megapixel Auflösung, was auch für die größten Bildbreiten mehr als ausreichend ist, um eine beeindruckende Detailschärfe zu ermöglichen.

 

DCI Farbraum

Ebenfalls bieten nahezu alle UltraHD BDs erstmals den originalen Kinofarbraum: Wenn man über einen entsprechenden Projektor oder TV verfügt, zeigen sich daheim erstmals alle Farbtöne im Bild daheim haargenau so, wie im richtigen Kino.

 

HDR Kontrast

Auch der Dynamikumfang wurde gesteigert: Da aktuelle Fernseher (und auch Beamer) zu einem deutlich besseren Kontrastumfang in der Lage sind, als die meisten Kinos, werden die Filme speziell auf diese „High Dynamic Range“ umgemastert, um einen realistischen Schwarzwert und vor allem hellere Spitzenlichter zu erzeugen. Das Ergebnis kommt dem sprichwörtlichen „Blick aus dem Fenster“ deutlich näher, als bei herkömmlichem SDR (Standard Dynamic Range).

 

10bit – 1024 Helligkeitsstufen pro Farbkanal

Die Bit-Tiefe des Bildes wurde ebenfalls deutlich erhöht: 1024 Stufen pro Farbkanal resultieren in insgesamt über eine Milliarde Farbnuancen, so dass störende Treppenstufen auch in feinen Farbverläufen vermieden werden.

 


All diese Vorteile vereinen alle UltraHD Blurays mit dem „UHD Premium“ Logo. Da die Speicherkapazität dieser neuen Bluray-Variante signifikant gesteigert wurde, gelingt es ihr, diese auch gut auszureizen, ohne zu störende Komprimierartefakte einzustreuen, lediglich in schnelleren Bewegungen zeigen sich sichtbare Umschärfen, die aber auch im echten Kino vorhanden sind.

 

 

Trotz dieser überzeugenden Technik ist UHD-BD nicht gleich UHD-BD, Qualitätsunterschiede sind weiterhin vorhanden: So basierten gerade zur Einführung nicht alle 4K-BDs auch auf einem echten 4K-Film-Master, so dass die zusätzliche Auflösung nur nachträglich dazu gerechnet („interpoliert“) wurde und nicht die maximal mögliche Detailschärfe erreicht wird. Andere Titel wiederum zeigen deutliches Rauschen, was durch 4K auch „schärfer“ und unter Umständen noch störender wirkt.

 

Insgesamt ist die UltraHD-Bluray das derzeit leistungsfähigste Medium in Sachen voller UHD Premium Ausnutzung: Auf der Leinwand oder dem TV zeigt sich eine nie dagewesene Qualität in Detaildarstellung, Farbenpracht, Schwarzwert und Helligkeit, entsprechend taugliche Geräte vorausgesetzt. Es verbleiben aber Qualitätsunterschiede zwischen den Filmen, je nach Mastering des Filmstudios.

 

 

 2. UHD „TV“

Bei den „herkömmlichen“ Sendeanstalten sieht es bislang nicht so rosig aus. Nur wenige Kanäle sind in volle UHD Auflösung empfangbar, mit gutem Beispiel voran geht hier vor allem der PayTV Sender Sky, der sowohl Sportereignisse als auch Spielfilme in UHD Qualität anbietet.

 

Voraussetzung ist neben dem entsprechenden Abonnement aber auch ein 4k tauglicher Satelliten / Kabelreceiver, der von Sky ebenfalls erstanden werden muss. Während ausgewählte Sportevents live in 4K direkt übertragen werden, wird bei den Spielfilmen „getrickst“: Diese werden nachts per Netzwerk auf die Festplatte geladen und können so erst am nächsten Tag „on demand“ abgerufen werden.

 

Wie der Name schon sagt, verfügt das übertragene Material über die volle UltaHD Auflösung und erscheint so in der Schärfe unvergleichlich gegenüber FullHD. Vor allem bei Fußballspielen fällt die unglaubliche Detailschärfe auf den Spielertrikots, dem Publikum auf den Zuschauerrängen und den Werbebanden am Spielfeldrand, endlich kann man alles erkennen, als wäre man live dabei. 

 

Nicht unterstützt werden bislang die weiter führenden Standards wie DCI P3 Kinofarbraum und HDR, letzteres soll aber in den nächsten Monaten nachgereicht werden, die Receiver sind jedenfalls schon entsprechend gerüstet. Für Sport wird dabei auf die „HLG“ Variante von HDR gesetzt, die besser abwärtskompatibel zu herkömmlichem SDR ist.

 

Auch über Satellit ist UHD ein großer Qualitätsgewinn, selbst wenn die zusätzlichen Verbesserungen bisher keine Verwendung finden. Auch hier gibt es aber Unterschiede in der Übertragungsqualität, sowohl bei Sport als auch Spielfilmen. Übrigens: Die Übertragung erfolgt in PAL-kompatiblen 50Hz, was aber keinen Nachteil darstellt.

 

3. UHD Streaming

Dem Internet sei Dank haben sich in den letzten Jahren alternative Vertriebswege für Spielfilme und Serien etabliert, allen voran Netflix und Amazon Video.

 

Auch sie sind auf den 4K-Zug aufgesprungen und bieten ausgewählte Filme und Serien in voller UHD Auflösung an. Die entsprechenden Apps in 4K TVs oder aktuelle externe Empfangsmodule (Amazon Fire / Chromecast etc..) sind bereits dafür gerüstet. 

 

Neben der UHD Auflösung wird auch der HDR Standard bereits unterstützt, allerdings ist die Auswahl hier noch sehr beschränkt. Die Bildqualität ist zudem von der verfügbaren Netzgeschwindigkeit abhängig, die Anbieter setzen eine Mindestübertragungsgeschwindigkeit von 15MBit/sec offiziell voraus. Aber auch diese ist für hochwertiges 4K als eher gering anzusehen und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Großbildfans den Mehrwert in Frage stellen, denn gerade bei Bewegungen können sich störende Unschärfen und Artefakte zeigen. Alles in allem ist ein sichtbarer Qualitätgewinn gegenüber FullHD zu verzeichnen, aber die Qualität der Bluray wird nicht ganz erreicht.

 

Fazit

Der UltraHD Premium Standard ermöglicht eine nie dagewesene Bildqualität in Auflösung, Farben und Kontrast. Diese Qualität benötigt allerdings auch entsprechende Speicherkapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten, weshalb das Angebot noch limitiert ist. Die beste Bildqualität bietet derzeit die speziell auf UHD konzipierte UltraHD Bluray in Verbindung mit UHD Premium: Die Nutzung eines festen Speichermediums schließt Schwankungen in der Infrastruktur aus, gut gemasterte Titel zeigen eine Qualität, die schlichtweg atemberaubend ist. Auch die Übertragung über Satellit führt Sportübertragungen auf einen neuen Qualitätslevel, es werden aber noch nicht alle Ausbaustufen (HDR / BT2020) so konsequent genutzt wie bei der Bluray. Dasselbe gilt für Internet-Streamingdienste, bei denen die Qualität zusätzlich noch von der lokalen Netzgeschwindigkeit abhängig ist. Trotz dieser Einschränkungen: Alle Wege liefern schon jetzt eine Qualität, die herkömmlichem FullHD deutlich überlegen ist. 

 

Neugierig auf einen Vergleich? Kommen Sie vorbei und sehen sie die UHD-BD, 4K Sky und Netflix & Co direkt im Shootout, in allen HEIMKINORAUM Standorten in ganz Deutschland!

 




Die Bewertungen werden vor ihrer Veröffentlichung nicht auf ihre Echtheit überprüft. Sie können daher auch von Verbrauchern stammen, die die bewerteten Produkte tatsächlich gar nicht erworben/genutzt haben.

Trotz geringerer Datenrate kaum sichtbarer Unterschied
Dominik am 31. Mai 2018

Ich hadere seit Wochen mit mir, ob sich ein Umstieg zumindest bei Filmen, welche mir nicht so wichtig auf Apple TV 4K lohnt..Dem Video nach dürfte ich auf meinem Sony A1 65 bildtechnisch keinen wirklich sichtbaren Unterschied in 3 Meter Abstand sehen..
https://www.youtube.com/watch?v=WbKCZpQN72c
Den Ton allerdings finde ich bei Streams über mein Monitor Audio Silver 5.0 System meistens schon hörbar schlechter, fehlt einfach vor allem Volumen und Dynamik.
Für Apple TV spricht natürlich der günstige Preis für 4K. Aktuell z.b. Jurassic Park Box, grad 17 Euro bei iTunes in 4K HDR, im Handel 79 Euro..Neue filme auch nur 14 Euro, die physische Ausgabe das doppelte...

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Streams immer schlechter
Christian am 13. Mai 2018

Ich bin der Meinung das Streams wie Netflix in 4K Aktuell immer schlechter sind als von 4K Bluray Disc. Kann es nur bei Netflix behaupten und einer 100Mbit Download Rate. Kann aber sein das es bei 200Mbit einen besseren Stream gibt. Glaube ich aber nicht daran.

Wie es bei Satellit und Kabel UHD Kanälten ist, weiß ich nicht. Aber Komprimiert muss da bestimmt auch werden.

Kann hier aber z.B. nirgends erkennen das Streams schlechter sind als echte 4K Bluray Discs.

Von HEIMKINORAUM HEIMKINORAUM am 22. Mai 2018

Streams sind immer schlechter als 4K Blu-Rays. Die Datenrate ist viel niedriger bei Streams.

Von Paze86 am 13. August 2021

Habe Avatar gekauft bei Prime in HD, war bei Netflix in HD verfügbar, hatte die BluRay da und bei Disney+ war er in 4k verfügbar.

Netflix und Prime gaben sich nix, Disney+ hat (auch bei anderen Filmen) Bildqualitätstechnisch die Nase mMn vorn! Auch gegenüber der BluRay.
Dafür konnte der Ton leider nicht mit der BluRay mithalten (kef q 5.1.4 mit Denon 4500 nativ in Atmos) wirkte etwas kraftlos flach. Am besten wohl zur Einordnung zu Vergleichen mit 128bit mp3 Qualität.

Wer die beste quali will kommt um ultraHd Scheiben nicht umher, wobei die Marvels bei Disney auch im 4k Stream gefallen, wenn man beim Ton etwas Abstriche machen kann (zb abends wenn's nicht mehr so grobdynamisch sein soll).
Die Datenrate bei Disney+ liegt bei mir maximal zwischen 20 und 25k (100k verfügbar). Mehr braucht es also dafür nicht. YouTube gönnt sich bei mir allerdings 32-34k bei 4k Filmen obwohl kein HDR.
Grüsse

Von HEIMKINORAUM HEIMKINORAUM am 13. August 2021

@Paze86 Toll, danke!

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Spannend...
Frank am 08. August 2017

... aber schade das es keine Vergleichsbilder gibt an denen man direkt die Unterschiede sehen kann.

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