Mit dem PX1 Pro hat Hisense bereits im letzten Jahr die echten RGB-LaserTVs (mit separaten Lasern für Rot, Grün und Blau) bezahlbar gemacht: Für gerade einmal den Preis eines Mittelklasse-TVs bekommt man ein Bild, das farblich jeden herkömmlichen TV in Größe und Farbenpracht in den Schatten stellt.
Nun bekommt der PX1 Pro einen Nachfolger, der (wenig überraschend) den Namen „PX2 Pro“ erhalten hat. Wie sein Vorgänger wird er von Hisense nicht als LaserTV, sondern als LaserCinema vermarktet, obwohl die meisten Neuerungen tatsächlich die Smartoberfläche des Gerätes betreffen. Hier alle Neuerungen im Detail…
Rein äußerlich hat sich der PX2 nicht geändert: Das Chassis ist in Form und Farbe absolut identisch geblieben, das durch einen seidenmatten Plastiklook zwar nicht auffällt, aber auch wenig Exklusivität suggeriert.
Nur beim genauern Hinsehen sieht man ein weiteres aufgedrucktes Logo „DolbyVision“. Wie schon das derzeitige Topmodell L9H ist auch der PX2 Pro direkt ab Werk mit Dolby Vision ausgestattet, Dolbys Version von dynamischem HDR.
Dass sich das Chassis trotz des etwas „billigen“ Äußerem bewährt hat, liegt an dem praktischen Nutzen: Die Abmessungen sind mit 52x32,4x16cm kompakt und der Projektionsabstand mit einer Gesamttiefe von 61cm (bis Vorderkante) für 100“ Bildgröße ist in den meisten Wohnzimmern auch mit Standard-Lowboards realisierbar.
Ein großer Vorteil des PX2 Pro ist der vom Anwender bedienbare Schärferegler, mit dem auch andere Bildgrößen als 100“ fokussiert werden können. Bei ihm ist auch kein Screen im Lieferumfang enthalten, wie bei den LaserTVs von Hisense. Auf der einen Seite muss man diesen also gegen Aufpreis extra anschaffen, auf der anderen Seite hat man so die freie Auswahl in Typ und Größe (große Auswahl in unseren HEIMKINORAUM-Standorten vor Ort oder im HEIMKINORAUM-Online Shop!)
Die RGB Laserengine ist um 200 Lumen heller geworden
Die eigentliche Laserengine hat sich gegenüber dem PX1 kaum verändert: Unter „Trichroma“ versteht man drei separate Laserlichtquellen, die jeweils eine der drei Grundfarben erzeugt. Im PX1 Pro gibt es also „echte“ rote, grüne und blaue Laserdioden. Da Laser ein besonders schmales Spektrum aufweisen, erzeigen sie sehr intensive Grundfarben, die wiederum einen sehr großen Farbraum aufspannen: Mit 107% übertrifft der PX2 sogar die BT2020 Farbnorm, die sonst so gut wie kein TV bisher überhaupt abbilden kann. Damit ist der PX2 Pro zusammen mit dem großen Bruder L9H der farbenfroheste LaserTV am Markt. Mit dem neuen Modell kommen jetzt rund 10% mehr Licht hinzu, 2400 Lumen soll der PX2 laut Hersteller nun erreichen (siehe Bildteil).
Keinerlei Änderungen gibt es bei der Bilderzeugung ansich: Ein FullHD / DLP Chip erzeugt das Bild, die 4K Auflösung wird anschließend sequentiell mittels eines XPR2 Pixelshift erzeugt. Nach wie vor sind keine bezahlbaren LaserTVs mit nativer 4K Auflösung in Sicht.
Bei den Anschlüssen ist ein HDMI-Eingang hinzu gekommen (aber kein Tuner)
Als LaserCinema verfügt der PX2 Pro über keinerlei Tuner, kann also streng genommen kein lineares Fernsehen ohne externen Receiver empfangen. Eine kleine Änderung gab es bei den HDMI Eingängen, zu den zwei HDMI2.1 Buchsen des PX1 gesellt sich beim PX2 eine dritte Buchse, allerdings nur nach HDMI2.0. Dennoch, für Nutzer diverser Geräte (Bluray Player, Spielekonsolen, etc.) ist dies eine gute Nachricht. Apropos Gaming, der InputLag des PX2 liegt (wie beim Vorgänger) bei 35ms bis 45ms, je nach Zuspielung, für Amateure und Gelegenheitsgamer sind dies gute Werte, auch wenn manch andere LaserTVs oder Beamer inzwischen schneller sind. Praktisch ist nach wie vor der USB-Anschluss mit 1Ampere Stärke, mit dem auch externe Sticks wie z.B. ein FireTV mit Strom versorgt werden können.
Da, der PX1 Pro schon sehr gut und zeitgemäß ausgestattet war, sind die Neuerungen des PX2 Pro bis hierhin überschaubar. Deutlicher werden die Unterschiede in der nächsten Kategorie:
In der Bedienung und vor allem in Sachen SmartTV gab es in der Vergangenheit große Unterschiede zwischen LaserTV und LaserCinema, diese schein Hisense mit dem PX2 nun aufzuweichen…
Beim LaserCienma PX1 Pro setzte Hisense noch zu 100% auf Android: Das gesamte Gerät operierte mit einem reinen Android-Betriebssystem, was man vor allem an den typischen Android-Einstellmenüs erkannte, die beim PX1 genauso aussahen und bedient wurden, wie bei jedem Android Tablet, Handy etc… Und auch die Smart-Oberfläche bestand aus klassischem AndroidTV, wie man es von allen Geräten kennt, die eine AndroidTV Lizenz nutzen. Dies alles war aber kein großer Nachteil des PX1 Pro, denn das Android-System funktionierte durchaus zuverlässig und zügig. Mit Android zog Hisense eine klare Grenze zu den LaserTVs, die ausschließlich das hauseigene „Vidaa“ Betriebssystem nutzen, das eine bessere Struktur, eine schnellere Bedienung und mehr Streaming-Apps bot.
Der PX2 Pro nutz nun Vidaa, genau wie die LaserTVs von Hisense
Dennoch setzt Hisense auch bei den LaserCinemas ab sofort lieber auf das eigene Betriebssystem, denn Android ist bei dem PX2 Pro komplett verschwunden. Das sieht man bereits bei den Einstellmenüs, die nicht mehr Android basierend sind, sondern die Struktur, den Funktionsumfang und das Design der neuen LaserTVs wie L9H oder L5H übernommen haben. Dies ist positiv, denn die Menüs sind merklich übersichtlicher und schneller zu bedienen.
Der neue Prozessor macht Vidaa Beine
Der größte Vorteil zeigt sich schließlich beim Aufruf der Smart-Oberfläche, denn hier wurde AndroidTV durch die neueste Version Vidaa6 ersetzt. In Verbindung mit dem ebenfalls neuen Mediatek MT9900 ist Vidaa zweifelsohne das schnellste SmartTV System am Markt, viele Apps erscheinen „instant“.
Und auch die Fernbedienung wurde ersetzt und trägt dem neuen Betriebssystem nun Rechnung. Ganze 12 Button-Shortcuts für die wichtigsten Streaming-Apss sind nun integriert, was die Bedienung noch schneller macht.
In all dieser Hinsicht schließt der LaserCinema PX2 Pro nun zu den Top-LaserTVs von Hisense auf, es bleibt nur noch ein entscheidender Unterschied: Der PX2 Pro verfügt weiterhin über keinen eigenen TV-Tuner. Da aber die meisten TV-Sender inzwischen ihr Live-Programm auch streamen, ist das kein so großer Nachteil, wie manche glauben. Alles in allem sind die Änderungen des PX2 Pro in dieser Hinsicht ein merklicher Gewinn.
In Sachen Bildqualität gibt es beim PX2 Pro hingegen wenige Veränderungen zu verzeichnen. Als Laser-„Cinema“ ist er überwiegend für die Spielfilmwiedergabe optimiert.
Ein Kritikpunkt, der dem PX1 Pro oft entgegengebracht wurde, war seine limitierte Lichtleistung: Mit 2200 Lumen brutto gehört er mittlerweile eher zu den „dunklen“ LaserTVs, obwohl er sehr wenig Licht durch die Kalibrierung verliert und netto mit 2050 Lumen bei richtiger Farbdarstellung sich durchaus sehen lassen kann.
Hier hat Hisense nun nachgebessert, wenn auch nur moderat: Brutto kommt der PX2 Pro nun mit einer Lichtleistung von 2400 Lumen, was sich durch die Kalibrierung wieder verringert auf netto 2200 Lumen. Dieser leichte Sprung hebt in helligkeitstechnisch in das für LaserTVs übliche Mittelfeld, wahrt aber weiterhin den Abstand zu Hisense LaserTV Modellen L5H und L9H, die um die 3000 Lumen bieten.
Beim Kontrast gibt es hingegen keine Veränderung: Nativ erreicht der PX2 Pro (wie der PX1) einen Kontrast von 1200:1, der Dynamikumfang wird durch zusätzliches Dimming ungefähr verdoppelt. Dies reicht für eine plastische Darstellung mit gutem Schwarzwert, der Hisense PL1 ist hier aber merklich besser.
Die große Stärke der echten RGB-Laserengine des PX2 liegt in dem großen Farbraum, der durch das reine Laserspektrum aufgespannt werden kann. Der BT2020 Standard, der in den kommenden Jahren immer wichtiger werden wird, wird nicht nur eingehalten, sondern sogar übertroffen.
Das Messdiagramm beweist, dass auch der PX2 Pro den maximalem Laserfarbraum aufspannt, der selbst die Norm BT2020 abdeckt. Damit ist der LaserTV nicht nur zu allen derzeitigen Standards, sondern auch für die Zukunft optimal gerüstet.
Aber auch mit den aktuellen Videostandards kommt der PX2 Pro zurecht: In den entsprechenden Modi deckt er sowohl den herkömmlichen SDR / BT709 Farbraum (der nach wie vor von allen FullHD-Quellen und TV-Sendern genutzt wird) komplett ab und auch der Kinofarbraum (DCI P3), der bei UHD-Premium Spielfilmen aufgezeichnet wird, stellt den RGB-Laser vor keine Herausforderungen. Bei beiden Standards bietet er out of the Box eine gute Farbtreue, mit Messinstrumenten und Erfahrung kann man sie aber noch nachträglich erhöhen.
Die vielseitigen Farboptionen machen sich vor allem bei Spielfilmen bezahlt, weil hier mit den originalen Kinofarben operiert werden kann. Und auch die ersten BT2020 Titel sind auf dem Markt (Planet Erde II, John Wick 3), bei denen der PX2 Pro mit einer noch nie da gewesenen Farbenpracht brilliert. Bei TV-Material bietet die RGB-Engine hingegen mangels Angebot keinen Mehrnutzen. Bei Spielen gibt es aber auch Titel, die erweiterte Farbräume & HDR anbieten.
Wie eingangs erwähnt, wurde die DLP-Bilderzeugung ohne Änderungen beibehalten: Der verwendete DMD-Chip verfügt über eine native Auflösung von 1920x1080, die durch sequentielles Pixelshift (XPR2 genannt) auf die 4k Auflösung vervierfacht wird.
Diese Kombination aus nativem DLP Chip und optischem Pixelshift liefert beim PX2 Pro identische Ergebnisse: Die Bilddarstellung profitiert von der hohen 4K Auflösung des Eingangssignals und ist auch in der Lage, sie optisch zu nutzen, wenn auch nicht in der Pixelgenauigkeit eines nativen 4K Beamers. Durch die Überlappungen der „geschobenen“ Pixel verliert das Bild dafür jede Pixelstruktur und wirkt wie eine analoge Projektion.
Bei der optischen Schärfe bringt die RGB-Laserlichtquelle aber auch Nachteile: Ihr Licht bricht sich unterschiedlich an den optischen Linsen und sorgt so Farbsäume an starken Kontrastübergängen. Dies kostet ein wenig Schärfe, auch wenn es in normalen Filmbildern nicht / kaum zu sehen ist.
Für eine schärfere Darstellung von Bewegungen sorgt die 120Hz Zwischenbildberechnung, die beim PX2 Pro gute Ergebnisse liefert und vom Anwender selbst konfiguriert werden kann.
Noch vor einem Jahr war Dolby Vision für LaserTVs und Beamer noch ein Tabu, die Hersteller bekamen einfach keine Linzenz von Dolby. Hier hat endlich ein Umdenken stattgefunden: Hisense LaserTVs sind mit die ersten am Markt, die die begehrte Unterstützung von Dolbys adaptivem HDR ab Werk anbieten. Dies gilt auch für den PX2 Pro. Gleich vier Dolby-Modi bietet er für entsprechende Dolby-Titel: Bei dem Preset „Hell“ wird der Schwerpunkt auf eine möglichst hohe Lichtausbeute gesetzt, was stellenweise aber zu Überbelichtungen im Bild führen kann. „Standard“ setzt den Schwerpunkt auf einen hohen Kontrast (was auch dem Hauptsinn von HDR entspricht), dies kostet aber Helligkeit, so dass dieser Modus vor allem abends zu empfehlen ist. „Gaming“ ist selbsterklärend für Videospiele ausgelegt. Am leistungsfähigsten ist der „Benutzer“-Modus, bei dem der Anwender selbst die passenden Parameter für seinen Raum und das Bildmaterial festlegen kann. Alles in allem ist das dynamische DolbyVision ein Gewinn gegenüber statischem HDR, unterscheidet sich aber nicht signifikant von HDR10+, was ebenfalls vom PX2 Pro unterstützt wird.
„Featuritis“ beim Ton: Heutzutage gibt es kaum noch eine Soundbar oder LaserTV, der nicht auch das „Dolby Atmos“ Logo trägt. In der Praxis werden die damit hohen Erwartungen aber nicht erfüllt. Zwar bietet der PX2 Pro durchaus eine Klangkulisse, die die meisten TVs hinter sich lässt, aber es stellt sich weder echtes Surround- noch Atmos-Feeling ein. Für Kinosound ist weiterhin ein komplettes Surroundsystem zu empfehlen, das es mittlerweile auch in kompakter und wohnzimmerfreundlichen Formfaktoren gibt (siehe unsere Shopangebote).
Schon der PX1 Pro ist mit seiner RGB-Laserlichtquelle und der entsprechenden Bilddarstellung ein für LaserTVs und seine Preisklasse mehr als beeindruckendes Gerät gewesen. Da ist es wenig überraschend, dass Hisense mit dem PX2 das Rad nicht neu erfunden hat, sondern ein moderates Update liefert, das vor allem bei der Bedienung und SmartTV deutliche Vorteile bietet. Dadurch wird der PX2 Pro noch alltagstauglicher und kann auch im Wohnzimmer den herkömmlichen Fernseher ersetzen, solange man nicht zwingend auf die Tuner angewiesen ist.
Bildtechnisch liegt die Hauptverbesserung auf einer etwas höheren Lichtausbeute, die den PX2 Pro ebenfalls ein wenig flexibler macht, als den Vorgänger. Zu den wirklich hellen LaserTVs gehört er aber nach wie vor nicht. In Sachen Farben bietet der PX2 eine klare Referenzleistung und auch in der Schärfe muss er sich trotz leichter Konvergenz-Defizite nicht verstecken. In Sachen Kontrast und Schwarzwert ist er hingegen nur durchschnittlich, hier wünschen wir uns bei der nächsten Generation Verbesserungen, zumal der PL1 und L5H schon zeigen, dass auch bei Hisense mehr geht.
Alles in allem ist mit dem PX2 Pro ein schon sehr guter RGB-LaserTV noch besser und universeller geworden, mit dem man nicht viel falsch machen kann. Unsere Empfehlung: Probeschauen und von den HEIMKINORAUM-Spezialisten beraten lassen, welcher Screen-Typ und Größe für Sie die persönlich richtige Wahl ist.
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