Ein sehr störendes Phänomen ist ein unnatürlich wirkender Bewegungsablauf, der sich meist als „Ruckeln“ bemerkbar macht. Auch hier sind die Ursachen vielfältig und wir müssen zwischen TV und Film unterscheiden.
Die Bildwiederholrate unserer Fernsehstandards stammt aus grauer, analogen Vorzeit und wurde daher von unserer Netzfrequenz bestimmt: 230V / 50Hz Wechselstrom. Dementsprechend besteht unser TV Material aus 50 Bildern / Sekunde, pro Wechselstromzyklus eines. Dieses „Timing per Steckdose“ wahr technisch kein Problem, wenn es nicht einen kleinen Haken gegeben hätte: Ausgerechnet das größte Film- und Serienexportland USA arbeitet mit einem 120V / 60Hz Stromnetz, das dortige TV-System (NTSC) folgerichtig mit 60 Bildern / Sekunde.
Soll dieses 60Hz Material nun auf hiesigen 50Hz Bildschirmen dargestellt werden, muss eine aufwändige Umrechnung stattfinden, bei der 10 Bilder / Sek verloren gehen. Diese Umrechnung wird in der Regel von den Produktionsstudios oder Fernsehsehsendern übernommen, mit schwankender Qualität: Schlechte Konvertierungen ruckeln merklich oder sind in Bewegungen unscharf. Dagegen kann der Anwender leider nichts unternehmen, denn der heimische TV oder Projektor ist unschuldig.
Wer jetzt glaubt, dass die unterschiedliche Netz-/Bildfrequenz im digitalen HD-Zeitalter „Schnee von gestern“ ist, irrt gewaltig. Bis heute arbeiten europäische Sender auch in HDTV mit 50Hz Bildfrequenz, amerikanische und japanische weiterhin mit 60Hz. Weiterhin werden also ausländische Serien oder Sportübertragungen in der Frequenz umgerechnet, mit den üblichen Nachteilen in Schärfe und Flüssigkeit.
Haben keine gute Frequenzerkennung: Streaming-Sticks
Und auch vor Internet-Übetragungen macht das Problem nicht Halt, sondern im Gegenteil: Hier ist es besonders problematisch. Denn viele Empfangsmodule wie z.B. der Amazon-Firestick haben taugliche automatische Frequenzermittlung, diese muss der mit kryptischen „Film“ oder „Serie“ Modi vom Anwender selbst aktiviert werden. Womit wir bei Filmmaterial wären.
Wie schon bei den TV-Formaten gibt es zum Kino Unterschiede: Hier war der Filmstreifen der limitierende Faktor und bis heute sind (bis auf sehr wenige Ausnahmen) Kinofilme in einer Frequenz von nur 24 Bildern / Sekunde aufgezeichnet, wesentlich weniger, als die TV-Standards erlauben.
Wenn man Kinomaterial auf einem TV-Anzeigen will, gibt es wieder das Problem der Frequenz: 60Hz ist kein Vielfaches von 24Hz, 50Hz ebenso wenig. Aus diesem Grund werden für (amerikanisches) 60Hz manche Kinobilder mehrfach dargestellt (siehe Schema oben), mit dem unangenehmen Nebeneffekt des verstärkten Ruckelns:
Von 24Hz Auf 60Hz
Für 50Hz (Europa= hingegen wird der Film wird vor der Überspielung auf 25Hz beschleunigt und dann auf 50Hz die Bilder verdoppelt: Kein verstärktes Ruckeln, dafür läuft der Film etwas zu schnell. Genauer gesagt 4% schneller, was bei entsprechend schlechter Bearbeitung auch zu höherem Ton führt.
Von 24Hz auf 25Hz ?und dann auf 50Hz durch Verdoppelung.
Und auch dieses Problem bleibt uns im HD-Zeitalter erhalten, denn wie bereits erläutert arbeiten alle TV Sender weltweit noch statisch mit 50Hz (Europa) oder 60Hz (USA / Japan). Alle Filme werden daher für die TV-Übertragung von den Studios / TV-Anstalten konvertiert.
Im Internet ist das Chaos perfekt: Die meiste US-Produktionen (Netflix / Amazon) werden mit 30 Bildern / Sekunde produziert und übertragen, Spielfilme aber mit 24Hz, was der Fire-Stick meist gar nicht unterstützt. Mehr hierzu hier.
Wenigstens bei der Blu-ray hat man dieses Problem nachhaltig gelöst. Statt in 50Hz oder 60Hz (wie noch bei der DVD) sind Spielfilme auf Blu-ray´s mit ihrer originalen 24Hz Frequenz aufgezeichnet und diese werden vom TV oder Projektor passend wiedergegeben, allerdings nur, wenn man den Blu-ray-Player richtig konfiguriert hat. Nicht selten ist die 24Hz Unterstützung im Player deaktiviert und dieser rechnet wieder auf die ungeliebten 50/60Hz intern um.
Und nicht wenig häufig passieren auch hier Fehler. Eigentlich muss im Player nicht 24 Hz sondern genau 23.976 Hz stehen. Und mache Blu-ray sind gar in 30 Hz oder 60 Hz gemastert. Was die Sache manchmal vereinfacht, wenn es sich um einen Mitschnitt eines Konzertes aus einer Fernsehproduktion handelt. Und der Blu-ray Player richtig konfiguriert ist und der Fernseher die Frequenz auch korrekt darstellt.
Bei TV-Serien bleiben nur wenige Einflussmöglichkeiten auf die Bewegungsdarstellung, denn eine eventuelle Konvertierung wurde bereits von den Fernsehanstalten vorgenommen. Anders sieht es bei Spielfilmen aus: Hochwertige TV / Beamermodelle bieten eine 100Hz/ 120Hz Zwischenbildberechnung, die Filmmaterial flüssiger und bewegungsschärfer erscheinen lassen. Wichtig ist dabei die richtige Konfiguration.
Zwischenbildberechnung
Bei Filmen aus dem Internet ist es komplexer: Hier kennt man am besten vorher die ursprüngliche Quelle: US-Serie in 30Hz oder 60Hz? Spielfilm nach 24Hz? Euro-Serie mit 50Hz? Dementsprechend aktiviert man die entsprechende Frequenz am TV-Stick, zur Not nach „Trial & Error“ Methode.
Der Automatik Modus versagt. Manuelles Anpassen ist notwendig
Und auch hier können gute Fernseher Abhilfe schaffen: Manche Modelle verfügen über einen „Reverse Pulldown“ Modus, der aus 50Hz oder 60Hz Bildsignalen die originale Filmfrequenz zurück rechnet. Leider sind entsprechende Funktionen of kryptisch versteckt. Stichwort: Filmmodus - Auto1 - Auto2 oder AUS oder andere Einstellungen - jeder Hersteller hat da seine Ideen.
Reverse Pulldown schafft Ordnung
Bei Blu-ray´s oder DVDs ist es wichtig, dass dem Player (und eventuell Verstärker) die native Spielfilmfrequenz „freigegeben“ wird. Nur dann konvertiert er nicht und sorgt für Probleme.
Häufiger Fehler: 24p Option deaktiviert
Ergo: In allen Fällen ist es wichtig, alle Wiedergabegeräte genau zu konfigurieren, am besten wird dies von einem Spezialisten vorgenommen. Bei allen HEIMKINORAUM Standorten gehört dies zum festen Service inkl. einer Einweisung und Erklärung aller Bildmodi in Bezug zur Anwendung.
Tipp vom HEIMKINORAUM: Auch die Zuspielgeräte wie Blu-ray Player etc. müssen korrekt eingestellt sein. Die HEIMKINORAUM Editions für Fernseher und Beamer beinhalten korrekte Einstellungen für die Bildschirme und für die Blu-ray Player oder AV-Receiver die richtigen Einstellungen für die Bildwiedergabe. Beim Kauf der Geräte in einem HEIMKINORAUM in Ihrer Nähe können Sie also sicher gehen, dass die Geräte auch korrekt eingestellt sind.
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