Von wegen, Plug & Play - Die richtige Verkabelung im Heimkino
18.01.2016
Ekki Schmitt

Von wegen, Plug & Play - Die richtige Verkabelung im Heimkino

Fernseher, Projektoren, Zuspieler, Verstärker und Lautsprecher, wie alle elektronischen Komponenten funktionieren sie nur, wenn sie elektrisch zuverlässig verkabelt sind. Dies ist lästig, doch zumindest bei hohen Qualitätsansprüchen an Bild und Ton ein notwendiger Bestandteil jedes Heimkinos.

 

Kabel?? Nur nicht den Überblick verlieren!

„Plug & Play“ ist dabei das großzügige Versprechen nahezu aller Hersteller, der Gedanke dahinter: Ohne technische Vorkenntnisse soll das Verbinden zweier Geräte reichen, den Rest übernehmen die Komponenten automatisch, fertig! Doch so viel versprechend Plug&Play auch klingen mag, die Praxis sieht leider nicht so rosig (einfach) aus. Cine4Home und Heimkinoraum geben einen Überblick, über die zu beachtenden Aspekte, die für ein frustfreies Vernetzen des heimischen Kinos zu beachten sind.

 

Nur vordergründig einfach: Die Bildübertragung per HDMI

Seien es herkömmliches PAL, oder FullHD, oder das zukunftsweisende und hochauflösende 4K / UltraHD, alle modernen Bildsignale werden mittlerweile volldigital per HDMI übertragen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei der digitalen Übertragung der Bildinformationen kann die Bildqualität nicht signifikant beeinträchtigt werden, kein Kabel macht aus einer „0“ eine „1“ oder umgekehrt. Vor diesem Kontext sollte eine HDMI-Verkabelung eigentlich besonders einfach sein: Man nehme ein x-beliebiges HDMI Kabel und schon erhält man stets die beste Bildqualität. Bei kurzen Wegstrecken, wie sie bei herkömmlichen TVs oder Computermonitoren üblich sind, gilt dies auch, doch im Heimkino ist es nicht so trivial. 

 

Von wegen, Plug & Play…

Neben dem HDMI 2.0 Standard kommt jetzt noch der UltraHD Premium Standard hinzu, der speziell für die erhöhte Anforderung bei der Übertragung von UltraHD Inhalten entwickelt wurde.

 

Für solche Inhalte ist auch ein neuer Kabelstandard mit dem Namen - HDMI Premium Certifed Cable - in Planung. Solche Kabel müssen ein entsprechendes LOGO tragen:

 

 


Das Hauptproblem der digitalen Projektion sind die langen Wegstrecken zwischen Beamer und Zuspieler, in der Regel müssen hier 5 bis 25m zurückgelegt werden, bis das Signal am Ziel ankommt. Da die Großbildprojektion für die Industrie aber (noch) nur einen kleinen, zu vernachlässigenden Nischenmarkt darstellt, wird die besondere Kabellängen-Anforderung bei den Zuspielern (Bluray Player, Satelliten Receiver, Verstärker) kaum berücksichtigt: Die HDMI-Übertragungselektronik ist in ihrer Signalstärke für solche Längen nicht ausgelegt, sondern nur für die üblichen TV-Wegstrecken von 1m bis 3m.

 

Von wegen, Plug & Play… Die richtige Verkabelung im Heimkino

Machen „die paar Meter“ wirklich einen solchen Unterschied? Berücksichtigt man die unglaublichen Datenmengen, die über ein HDMI-Signal übertragen werden müssen, wird die Ursache der Problematik deutlich: Ein herkömmliches FullHD TV Programm überträgt rund 2 Millionen Bildpunkte mit 50 Bildern pro Sekunde (FullHD/50Hz). Dies ergibt sage und schreibe Einhundert Millionen Bildpunkte pro Sekunde, die zuverlässig übertragen werden müssen. Doch damit nicht genug, denn die Farbinformationen werden durch die Grundfarben Rot, Grün und Blau verdreifacht, pro Sekunde werden also bis zu Dreihundert Millionen Bildpunkte übertragen (je nach verwendeter Übertragungsqualität).

 

Selbst bei moderater 8Bit Kodierung kommen so rund 300MB (Megabyte) pro Sekunde zusammen, alle zwei Sekunden der Inhalt einer kompletten CD. Mit 4K und der kommenden HDR Bluray erreichen die Datenmengen noch ganz andere Dimensionen: Die vierfache Auflösung und die höhere Bittiefe erzeugen bis zu 1,4GB (Gigabyte) Daten pro Sekunde! 

 

Diese unglaublichen Datenmengen werden mittels einer Hochfrequenz-Modulation durch die dünnen Drähte des HDMI Kabels übertragen. Sind die Drähte nicht entsprechend abgeschirmt, gibt es Störsignale untereinander, die einzelnen Leistungen „funkstören“ sich gegenseitig, die Informationen gelangen nicht zuverlässig ans andere Ende des Kabels. Je länger das Kabel, desto größer dieser Antenneneffekt, erstrecht bei schon schwachem Ausgangssignal des Zuspielers.

Mit den inneren Datenleitungen steht und fällt die Zuverlässigkeit eines HDMI Kabels
Mit den inneren Datenleitungen steht und fällt die Zuverlässigkeit eines HDMI Kabels

Die Übertragungs-Zuverlässigkeit dieser Datenmengen ist durch die elektrisch zu großen Hersteller-Toleranzen oft frustrierend: Selbst mit nicht billigen HDMI-Kabeln bleibt die Leinwand oft schwarz, weil die Bilddaten nicht zuverlässig beim Projektor ankommen. Oder das Bild unterbricht alle 20 bis 30 Sekunden, weil Projektor und Zuspieler sich neu synchronisieren müssen. Ebenfalls ein typisches Symptom sind „Blitzer“ bzw. Schnee-Effekte im Bild, weil manche Pixel die falschen Farbinformationen erhalten.

Kein Sternenhimmel, sondern HDMI-Übertragungsstörungen
Kein Sternenhimmel, sondern HDMI-Übertragungsstörungen

Diese Probleme entstehen oft, obwohl der Anwender laut Anleitung alles richtig gemacht und nicht unbedingt am Kabel gespart hat. Ebenfalls ratlos und entsprechend abweisend reagieren oft die Hersteller: Jeder beruft sich darauf, dass seine Komponente den Spezifikationen entspricht und es in anderen Konstellationen nie Probleme gibt, es muss also eine der anderen Komponenten „Schuld“ sein. So wird der schwarze Peter dem Kunden zugeschoben, der sich jetzt die mühselige Problemanalyse selbst durchführen muss und evtl. notwendige neue Komponenten auf eigene Kosten ersetzen muss. Nicht schön, aber leider die Realität, wenn man zu gutgläubig und ohne Vorabprüfung die Komponenten einkauft.

Von wegen, Plug & Play… Die richtige Verkabelung im Heimkino

Nicht selten kommt es auch zu späten, bösen Überraschungen: Ein HDMI Kabel, das mit SD oder HD-Material problemlos funktionierte, „streicht auf einmal die Segel“, bei 3D oder UltraHD Signalen, weil es für die zusätzlichen Datenmengen nicht ausreichend geschirmt ist. Ein Ersatz ist hier unumgänglich, nur ärgerlich, wenn das Kabel dauerhaft im Unterputz der Wand verlegt wurde, die entstehenden Zusatzkosten betragen dabei oft ein Vielfaches des Kabelwertes.

 

Von wegen, Plug & Play… Die richtige Verkabelung im Heimkino
Fest verlegte Kabel in Wand und Decke sind hinterher nicht einfach zu wechseln

Doch diese Probleme kann man effektiv umgehen, wenn man vorab erprobte Konstellationen verwendet: Alle Heimkinoräume testen die Komponenten penibel auf Verträglichkeit untereinander, bevor es dauerhaft im Sortiment aufgenommen werden. So wird sichergestellt, dass für jeden Anspruch und jede räumliche Begebenheit eine maßgeschneiderte Lösung gefunden werden kann. Sind bei Ihnen schon feste Komponenten vorhanden, die nicht getauscht werden sollen, können die anderen Bausteine entsprechend ausgesucht werden, usw. usw..

Eine funktionstüchtige Signalkette muss dabei übrigens nicht die teuerste sein: Durch Eigenproduktionen nach Vorgabe des Heimkinoraumes ist es so möglich, eine optimale Qualität zu fairen Preisen anzubieten, ohne dass man teure Markennamen mitbezahlen muss. Für besonders schwierige Konstellationen sind aber selbstverständlich auch die „ultra High End“ Varianten der besten Hersteller stets vorrätig.

 

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Auch wenn es uns manchmal in den Wahnsinn treibt: Wir testen für Sie vorab und bringen Ordnung ins Kabel-Chaos

Unser Tipp daher: Testen Sie vor(!) dem Kauf die gesamte HDMI Kette auf Funktions- und Zukunftssicherheit und vergleichen Sie das Preis- Leistungsverhältnis, in jeder Heimkinoraum-Filiale nehmen wir uns entsprechend Zeit und garantieren: Geht nicht gibt es nicht, wir finden immer eine HDMI-Lösung! 

 

Das digitale Tonsignal

Auch moderne Tonformate werden meist digital übertragen, hier gibt es aber nicht einen einzigen Standard, wie beim Bild, sondern derer gleich drei: Je nach Zuspieler und Verstärker kann der Anwender wählen zwischen HDMI (elektrisch), Koaxial (elektrisch) und Toslink (optisch). Jede dieser Übertragungsvarianten hat ihre individuellen Vor- und Nachteile:

 

HDMI arbeitet erneut nach „Plug & Play“, doch im HDMI Kabel kann es (je nach Player-Ausführung) zu Interferenzen mit den hochfrequenten Bildsignalen kommen (vgl. oben).

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Die koaxiale Übertragung per Cinch-Kabel ist besonders flexibel zu verlegen, doch auch hier ist eine gute Abschirmung essentiell und elektrische Interaktionen zu berücksichtigen.

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Die optische TosLink Übertragung ist frei von solchen elektrischen Nebenwirkungen, dafür nicht so flexibel zu verlegen. Auch hier gilt: Sich vorher kompetent beraten lassen und im Heimkinoraum vor Ort zusammen mit dem Fachmann die individuell beste Lösung eruieren.

 

Die analoge Tonübertragung

Die digitale Tonübertragung zum Verstärker ist nur die halbe Miete, denn die eigentlichen Lautsprecher, genauer ihre Membranen, werden auch im 21. Jahrhundert komplett analog angesteuert. In besonders hochwertigen Konstellationen sind auch Vor- und Endstufe voneinander getrennt und analog elektrisch verbunden.

Die analoge Tonübertragung

Die analoge Verbindung kennt in der Regel keine Totalausfälle wie die digitale Übertragung, „irgendeinen“ Ton wird man mit jeder beliebigen Verkabelung schon erhalten. Im Gegensatz zur digitalen Übertragung ist mit gegebener Funktionstüchtigkeit aber noch lange keine einheitliche Qualität gewährleistet, im Gegenteil: Die elektrischen Toleranzen und vor allem die Leitfähigkeit haben einen direkten Einfluss auf die Klangqualität zudem können Fehler in der Beschaltung unschöne Nebenwirkungen wir Brummschleifen zur Folge haben.

 

Von wegen, Plug & Play… Die richtige Verkabelung im Heimkino

 

Auch Übergangswiderstände bei den Steckverbindungen oder Klemmen können der optimalen Tonqualität im Wege stehen, das gleiche gilt für die Innenwiderständer der Kabel, die sowohl von verwendetem Material als auch Länge direkt abhängig sind. Hier ist es wichtig, den richtigen Kabelquerschnitt zu wählen, „dicker“ ist dabei keineswegs immer „besser“!

 

 

Von wegen, Plug & Play… Die richtige Verkabelung im Heimkino

 

Gerade die Tatsache, dass fast immer „Ton aus der Anlage“ kommt, lässt viele Fehler in der Konfiguration oft unentdeckt, denn ohne Vergleich merkt man nicht, dass es mit wenigen Änderungen oft noch besser geht. Da aber auch jeder Anwender individuelle Präferenzen und Ansprüche an die tonale Abbildung in den eigenen vier Wänden stellt, gibt es nur einen optimalen Ansatz: Der ausgiebige Vergleich verschiedener Konstellationen mit gleichem Material. Die Erfahrung zeigt: Gut 80% aller Besucher in unseren Heimkinoräumen sind verblüfft, welche klanglichen Verbesserungen mit der optimalen Konfiguration aller analogen Kabelverbindungen erzielt werden kann, fernab(!) übertriebener Preise oder „Voodo“-Lösungen.

 

Die Planung 

Planung ist alles! Wenn ein Projekt umgesetzt werden soll - egal in welchem Umfang -  muss genau durchdacht werden welche Kabel wohin geführt werden sollen. Passiert das nicht, ist der Frust hinterher oft groß. Wenn es komplizierter wird, übernehmen unsere Projektleiter gerne für Sie die gesamte Kabelplanung samt Dokumentation. Diese beinhaltet sämtliche Details und Maßangaben damit auch wirklich nichts schief geht.

 

Kabelplan Heimkinoraum

Das Fazit

Viele sehen die dutzenden Kabelverbindungen nur als ein notwendiges Übel an, was diese objektiv betrachtet auch sind. Dennoch sollte man auf keinen Fall den Fehler machen und nach dem Prinzip „Kabel ist gleich Kabel“ vorgehen: Trotz „Plug & Play“ Prinzips verweigern gerade bei den verlängerten Distanzen, die im Heimkino zurück gelegt werden müssen, viele Kabel bei hoch auflösenden Bild & Tonsignalen einen zuverlässigen Dienst.

Von wegen, Plug & Play… Die richtige Verkabelung im Heimkino
Gute Qualität, ansprechendes Design und fairer Preis müssen nicht im Widerspruch stehen

Im analogen Bereich hingegen gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Kabel-Qualität und Konfiguration zu der erzielbaren Klangqualität aller Lautsprecher. Jedem Großbild- oder Konzertfan ist daher der persönliche Vergleich und / oder der Funktionstest vor dem Kauf bei einem Heimkinoraum in der Region zu empfehlen. Vorher richtig geplant, gibt es hinterher keine bösen Überraschungen und beste Qualität und höchster Spaß ab der ersten Minute, dies alles zu fairen Preisen!

 

 

Ein Besuch im Heimkinoraum heißt: Technik live zu erleben und ausprobieren zu können. Sehen Sie die Technik von morgen, schon heute im HEIMKINORAUM Köln, Trier Luxembourg oder einem Heimkinoraum in Ihrer Nähe. Profiteren Sie von unserem langjährigen Know-how rund um Beratung, Planung und Installation.

 

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Danke
Magdalena Schroeder am 19. Januar 2016

Ich hab noch einige Fragen, kann man euch auch eine Email schicken?

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Super
Vroni am 18. Januar 2016

Ich hab noch einige Fragen, kann man euch auch eine Email schicken?

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